Gladbeck.. Der Zwangsverwalter für das ehemaligen Möbelhaus hat eine Frist für die Räumung bis Samstag gesetzt. Parallel prüft die Kanzlei, wie die Verwertungsfirma, die das Erdgeschoss des ehemaligen Möbelhauses nutzt,dazu kam, dem Zirkus eine schriftliche Genehmigung für die Nutzung der Fläche zu erteilen.
Die mit der Zwangsverwaltung vom Möbelparadies beauftragte Essener Rechtsanwaltskanzlei hat den Zirkus Monti schriftlich aufgefordert, den Parkplatz am Bramsfeld zu räumen. Am Samstag läuft die Frist ab. Das Schreiben, erklärt der zuständige Rechtsanwalt Bernhard Stroh, sei der Zirkusfamilie von einem Gerichtsvollzieher zugestellt worden.
In einem Telefongespräch mit der Zwangsverwaltung, so Stroh weiter, habe Zirkuschefin Cornelia Kaselowsky erneut darauf hingewiesen von der im Erdgeschoss des Möbelparadieses ansässigen Verwertungsfirma eine schriftliche Genehmigung für die Nutzung der Wiese erhalten zu haben. Bis zum 15. März sei dem Zirkus der Aufenthalt dort zugesagt worden. „Wir haben jetzt auch die Verwertungsfirma aufgefordert, dazu Stellung zu nehmen“, so der Essener Rechtsanwalt weiter. Von Seiten der Zwangsverwaltung aber bleibe es dabei: „Eine Genehmigung für den Zirkus zur Nutzung dieser Fläche wird es nicht geben.“
Kurzer Blick zurück nach Herne: Nach dem Auszug vom Zirkus Monti aus seinem illegalen Winterquartier in einem ehemaligen Autohaus will der Besitzer die Ruine nun zügig abreißen. Das sagte Klaus Röttger von der zuständigen Immobilienfirma aus Gelsenkirchen auf Anfrage der WAZ.
In dem Gebäude und auf dem Gelände des Autohauses sieht es schlimm aus. Streu und Mist wurden von einem Landwirt zwar weitgehend abtransportiert, überall aber liegen Müllhaufen: in der ehemaligen Werkstatt etwa kaputte Zäune und Zirkusplakate, in der Toilette des Verkaufsraums hüfthoch leere Säcke für Stroh, in einer Garage auf dem Hof Nahrungsabfälle. „Ich sehe die Zirkusleute in der Verantwortung“, sagt Röttger, der Besitzer des Areals. Soll heißen: Sie sollen den Müll wegräumen.
Das illegale „Gastspiel“ von Monti, so Röttger weiter, sei „ein Hemmnis“ für die Projektentwicklung gewesen. Die Nutzung sei zudem „im aller-, allerhöchsten Maße widerrechtlich“ gewesen, und dass er als Besitzer rechtlich kaum eine Handhabe gehabt habe, um den Zirkus los zu werden, hätte er sich „in dieser Form nicht vorstellen können“.