Gladbeck. Der Rückzug des 2018 auslaufenden Bergbaus setzt sich weiter fort: Die Ruhrkohle AG (RAG) wird zum 1. Januar 2015 weite Teile der ehemaligen Zechenbahngleise in Schultendorf stilllegen. Von gegenwärtig neun bleiben künftig nur noch drei Gleise. Anschließend beginnt der umfangreiche Rückbau.

. Der Rückzug des 2018 auslaufenden Bergbaus setzt sich weiter fort: Die Ruhrkohle AG (RAG) wird zum 1. Januar 2015 weite Teile der ehemaligen Zechenbahngleise in Schultendorf stilllegen. Von gegenwärtig neun bleiben künftig nur noch drei Gleise. Anschließend beginnt der umfangreiche Rückbau.

Betroffen sind die Gleise, die die RBH Logistics GmbH an der Talstraße nutzt. Durch die angekündigte Aufgabe der Werkstätten und die Verlagerung von Wartung und Reparatur in andere DB-Werkstätten (RBH gehört seit 2005 zum DB-Konzern) werden die meisten Gleise nicht mehr benötigt. Rund 71 000 qm Fläche mit Gleisen und Weichen östlich der Tauschlagstraße werden daher ab dem nächsten Jahr frei geräumt, erläuterte Hardy Kropf, bei der RAG zuständig für den Gleisrückbau, Donnerstagabend im Stadtplanungsausschuss.

Hinzu kämen 15 000 qm, auf denen die von der RBH genutzten Werkstätten stehen. Vermutlich werden die sanierungsbedürftigen Gebäude abgerissen, da sowohl die RAG als Vermieter als auch die RBH als Mieter die hohen Investitionen in eine angemessene Instandsetzung scheuen. Für die RBH war dies auch der Grund, den Mietvertrag nicht über 2014 zu verlängern. Bis Ende Dezember räumt das Unternehmen die Werkstatt.

Die frei gezogenen Flächen samt Gebäude gehen dann, so Kropf, in die Verantwortung der RAG Montan-Immobilien GmbH, die die 15 000-qm-Fläche – mit oder ohne Gebäude – möglichst vermarkten wird. Für die lang gezogene Fläche der abzubauenden Gleise von 71 000 qm sieht Kropf hingegen kaum eine Vermarktungschance.

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Die drei verbleibenden Gleise werden weiterhin Ineos Phenol, das Eon-Kraftwerk Scholven sowie die BP-Raffinerie in Scholven anschließen, so Kropf. Auch die Anschlussstellen ans DB-Netz mit künftig drei Weichen wird die RAG weiter betreiben. Den Werkbahnhof bei Ineos Phenol habe die RAG hingegen dem Konzern zum Kauf angeboten, so der RAG-Mann.

Bei RBH beginnt unterdessen im April die Verlagerung der Werkstattarbeiten, so Betriebsratschef Ingo Bleyl zur WAZ. Dann wechseln die ersten Mitarbeiter in die DB-Werkstätten nach Köln, Oberhausen und Hagen. Für fast alle der betroffenen knapp 100 Werkstattjobs hat man dort DB-Ersatzarbeitsplätze gefunden. „Für einige Kollegen muss dies noch geschehen, wir sind zuversichtlich“, so Bleyl. Für weitere 80 aus der Werkstattverwaltung und Infrastruktur-Dienstleistungen, die in Gladbeck verbleiben, sucht RBH ein neues Gebäude, so Geschäftsführer Willem Visser, „an der Talstraße verbleibt nur noch die Verwaltung.“