Gladbeck. . Schon wieder eine neue Prüf-Pflicht für Hausbesitzer? Ja. Diesmal geht es nicht um dichte Abwasserrohre, sondern um mögliche Risiken im zentral erwärmten Leitungswasser.

Die Pflicht zur Dichtheitsprüfung an den Abwasserrohren sorgte in den letzten Monaten für viele Schlagzeilen - nun folgt schon eine nächste Pflichtaufgabe für Hausbesitzer: Seit dem 1. November 2011 sind Vermieter von Mehrfamilienhäusern zu jährlichen Legionellentests verpflichtet, wenn in ihren Häusern Trinkwasser zentral erwärmt wird.

Das berichtet Andrea Diste von Haus + Grund in Gladbeck in einer aktuellen Mitteilung. Sie führt weiter aus: Derartige Anlagen müssen umgehend den zuständigen Gesundheitsämtern gemeldet werden. Die Untersuchungen kosten bei einem Haus mit acht Wohnungen voraussichtlich etwa 200 Euro pro Jahr. Als Teil der Betriebskosten könnten diese Aufwendungen nach vorheriger Ankündigung grundsätzlich auf die Miete umgelegt werden.

Und wie immer, wenn es um solche Pflicht-Tests geht, steckt der Teufel ein wenig im Detail: Jährliche Legionellen-Tests sind vorgeschrieben, wenn das Speichervolumen der entsprechenden Anlagen mindestens 400 Liter beträgt oder das Rohrleitungsvolumen zwischen Trinkwasser-Erwärmer und Entnahmestelle mindestens drei Liter aufweist. Nach ersten Schätzungen aus der Region dürften etwa 20 Prozent aller Vermieter betroffen sein. Genaue Angane dazu liegen allerdings noch nicht vor, wie auch Andrea Diste betont.

Ein Kraftakt für die Gesundheitsämter in der Region

Die Wasserproben dürfen ausschließlich von zugelassenen Trinkwasser-Untersuchungsstellen auf Legionellen untersucht werden. Bei Haus + Grund an der Friedrichstraße sind entsprechende Labor-Listen erhältlich.

Die Gesundheitsämter in der Region stehen nun vor einem regelrechten Kraftakt. Nach Abschluss der Untersuchung müssen die Vermieter die Ergebnisse innerhalb von zwei Wochen dem zuständigen Gesundheitsamt mitteilen. Auch dort ist die genaue Zahl der betroffenen Vermieter derzeit noch nicht bekannt.

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Andrea Diste von Haus + Grund in Gladbeck unterstreicht, dass auch bauliche und betriebstechnische Änderungen an den zentralen Anlagen zur Trinkwasser-Erwärmung dem Gesundheitsamt zu melden seien. Zahlreiche Gesundheitsämter böten bereits entsprechende Formulare im Internet an.

Jährliche Tests auch bei der Stadt

Das Thema Legionellen und die Kontrolle entsprechender Einrichtungen ist auch für die Stadt von Bedeutung: Auf WAZ-Anfrage erläuterte Stadtsprecher Peter Breßer-Barnebeck, dass alle entsprechenden Räumlichkeiten einmal jährlich auf Legionellen hin kontrolliert würden. Überprüft würden dabei zum Beispiel nicht nur das Hallenbad, sondern etwa auch Einrichtungen des ZBG und der Feuerwehr. „Bisher gab es in Gladbeck noch keinen Fall, in dem es zu einer entprechenden Erkrankung gekommen ist“, so Breßer-Barnebeck. Und obwohl es möglich sei, die jährlichen Kontrollen bei dreimaligem Nicht-Befund einzuschränken, kontrolliere die Stadt weiterhin im Jahrestakt.