Gladbeck. .
Er war bei der Stadtverwaltung so etwas wie ein externer „Betriebsarzt“ – am Mittwoch hat die Polizei den Mitarbeiter des Arbeitsmedizinischen Vorsorgezentrums Herne (AMVZ) in den Räumen des städtischen Sozialamtes verhaftet. Das teilt die Stadt mit.
Der Mann hat in den vergangenen sechs Monaten für die Stadt Gladbeck arbeitsmedizinische Dienstleistungen erbracht, also gesetzlich vorgeschriebene Untersuchungen der Mitarbeiter vorgenommen. „Das Arbeitsmedizinische Vorsorgezentrum Herne, mit dem wir seit über zehn Jahren zusammen arbeiten, hat sich vertraglich verpflichtet, bei uns nur qualifiziertes Fachpersonal einzusetzen, das über die notwendigen betriebsärztlichen Qualifikationen verfügt,“ sagt Berthold Barheier, Leiter des Personal- und Organisationsamtes der Stadt. „Leider wurde jetzt deutlich, dass dieser Mitarbeiter diese Qualifikationen nicht besitzt.“
Dass der Mann im Gladbecker Rathaus verhaftet wurde, war übrigens ein Zufall. Anzeige hatte nicht die Stadtverwaltung erstattet, sagte Stadtsprecher Peter Breßer-Barnebeck auf Nachfrage.
Die Stadt hat das AMVZ aufgefordert, unverzüglich nachweisbar qualifizierten Ersatz zur Verfügung zu stellen. Darüber hinaus hat Bürgermeister Roland veranlasst, dass die weitere Zusammenarbeit mit dem AMVZ sowie mögliche Regressansprüche der Stadt bzw. ihrer Beschäftigten geprüft werden. „Deshalb werden alle Untersuchungen, die von dem jetzt verhafteten Mitarbeiter des AMVZ in den vergangenen sechs Monaten durchgeführt worden sind, überprüft und, sofern erforderlich, sicherheitshalber wiederholt,“ betont Roland.
AMVZ-Chefin Schmitz erklärt auf WAZ-Nachfrage, dass der verhaftete Arztsei ihr von einer Personalberatungsagentur vermittelt worden sei.