Gladbeck. .
Ein Gladbecker Markenzeichen verschwindet aus dem Veranstaltungskalender: Das Jazzival, seit dem Jahr 1983 fest im lokalen Jahresprogramm präsent, wird es nicht mehr geben.
Das erklärten Jazz-Club Vorsitzender Wolfgang Röken und sein Stellvertreter Michael Tack gegenüber der WAZ. Zugleich kündigten die beiden Jazzclub-Spitzen eine Nachfolgeveranstaltung an, deren Namen und genaue Terminierung noch nicht feststehen und die es im Jahr 2012 erstmals geben soll mit Top-Musikern aus Jazz, Blues und Soul.
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Das Aus also für das Jazzival - es ist ein schmerzhafter, aber eben auch ein notwendiger Schritt. Dies machten Wolfgang Röken und Michael Tack immer wieder deutlich.
Wolfgang Röken erinnerte an das Startjahr 1983: „Alles passte: der Name, der Veranstaltungsort in Wittringen - es gehörte einfach zum guten Ton, zum Jazzival zu gehen. . .“ Ein Vierteljahrhundert blieb die Jazzival-Idee mit unterschiedlichen musikalischen Nunancierungen und auch an unterschiedlichen Veranstaltungsorten in Gladbeck präsent - 200 namhafte Künstler und Bands aus aller Welt präsentierten seit 1983 vorwiegend Traditional Jazz, aber immer öfter auch andere musikalische Richtungen beim alljährlichen Jazzival-Event.
Doch in gewisser Weise ist das Jazzival mit seinem Publikum gealtert - es sei nötig, verstärkt auch jüngere Jahrgänge und andere musikalische Richtungen des Jazz zu bedienen, wenn es nun ab 2012 zu einer Nachfolge-Veranstaltung komme, so die beiden Jazzclub-Spitzen, die ankündigten, in der zweiten Jahreshälfte 2011 weitere Details dazu zu präsentieren.
Geringe Resonanz
Mit ausschlaggebend für die Entscheidung zum Neu-Anfang unter neuem Festival-Namen war auch die äußerst geringe Resonanz beim Jazzival 2010 in der Maschinenhalle - im vorigen Jahr hatte die Gladbecker Traditions-Veranstaltung auch noch mit dem Kulturhauptstadtjahr Ruhr2010 und der gleichzeitig stattfindenden Bottroper Local-Hero-Woche als äußerst starke Konkurrenten zu kämpfen.
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Alles in allem zeigte sich die Jazzclub-Spitze äußerst optimistisch und entschlossen, ab 2012 mit einer neuen jährlichen Top-Veranstaltung in Gladbeck präsent zu sein. Auch die weiteren Aktivitäten von den regelmäßigen Jazz-Frühschoppen über den Nikolaus-Jazz bis hin zu den vorweihnachtlichen Gospel-Konzerten in der Christuskirche bleiben auf jeden Fall erhalten. „Es geht weiter“, unterstreicht Wolfgang Röken, der keinen falschen Pessimismus aufkommen lassen will, sondern dafür plädiert, nach einem Vierteljahrhundert Jazzival auf eine offensive Weise neue Wege zu beschreiten.
„Wahrscheinlich werden wir mit der neuen Veranstaltung in die Stadthalle gehen“, sagt Wolfgang Röken. „Und wir werden Blues und Soul verstärkt als musikalische Richtungen mit einbringen ins Programm.“
Gespräche mit den beiden bisherigen Hauptsponsoren (Sparkasse, ELE) laufen bereits zu den künftigen Perspektiven. Auch die Mitgliederversammlung des Jazzclubs wird sich mit dem Thema natürlich nochmals im Detail befassen. Und wer weiß, vielleicht wird man ja auch bei der Nachfolge-Veranstaltung den einen oder anderen guten Bühnen-Bekannten wiedertreffen.