Gladbeck. . Das Balancieren auf mörderisch hohen Highheels, das hat sie schon drauf wie ein Profi: Janine Wöller aus Gladbeck ist die frisch gekürte Miss Schalke. Ihre erste Amtshandlung: ein Kuss für das S04-Idol Raúl. „Ich stehe zu meinem Verein“, sagt Janine.

Das Balancieren auf den mörderisch hohen Highheels, das hat sie schon drauf wie ein Profi: Janine Wöller aus Gladbeck ist die frisch gekürte Miss Schalke. Ihre erste Amtshandlung: ein Kuss für das S04-Idol Raúl. „Ich stehe zu meinem Verein“, sagt Janine.

„Ich bin so aufgeregt!“, zappelt die junge Frau. Es ist einer ihrer ersten Termine als amtierende Miss Schalke, beinahe frisch vom Siegertreppchen kommt Janine Wöller zu Besuch in die Gladbecker WAZ-Redaktion. Doch das Balancieren auf den mörderisch hohen Highheels, das hat sie drauf wie ein Profi.

Seit vier Tagen ist die 22-jährige Gladbeckerin nun im Amt, sprich: In der Öffentlichkeit. In ihrer ersten Amtshandlung durfte sie dem Spanier Raúl die Auszeichnung als „Spieler der Saison 2010/11“ überreichen „und ihn auch küssen“, wie sie nicht ohne Stolz erzählt. Vermutlich hätte sie diesen Kuss lieber einem anderen Spieler auf die Wange gedrückt, denn ihr Liebling kommt ebenfalls aus Gladbeck: Julian Draxler ist ihr erklärter Favorit.

Vor drei Jahren zog es die Justizfachangestellte zum ersten mal ins Stadion, „seitdem kriegt man mich da nicht mehr weg!“ Von einer Miss Schalke hatte sie zwar schon mal gehört, der Sache aber bis zu ihrer Zufallsbewerbung keine Beachtung geschenkt. „Erst jetzt merke ich, wie hoch das angesehen wird“, sagt sie. Als eines Abends das Telefon bei ihr klingelte, „habe ich erstmal nur ‘Schalke’ verstanden und dachte, es wäre etwas mit meiner Kartenbestellung schiefgelaufen.“

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Von DerWesten

Dies war zum Glück nicht der Fall, und am vergangenen Sonntag durfte Janine Wöller sich die Schalker Schärpe zum ersten Mal überstreifen. Ihre Pflicht ist es von nun an, den Verein und den Schalker Fanclubverband zu repräsentieren, bei Spielen dabei zu sein und hier und da mal ein paar Hände zu schütteln. Ehrenamtlich, versteht sich.

„Die Dortmund-Fans haben sich für mich gefreut"

Zwar gab es zum Titel ein paar nette Prämien dazu, einen Friseurbesuch zum Beispiel oder ein professionelles Fotoshooting. Aber bezahlt wird sie weiterhin nur von ihrem Arbeitgeber, der Staatsanwaltschaft Dortmund. Richtig gelesen, in der für Schalker „verbotenen Stadt“ arbeitet Wöller seit drei Jahren und fühlt sich als Schalkerin keineswegs fehl am Platze: „Sogar die Dortmund-Fans in der Behörde haben mir zur Wahl gratuliert, die haben sich richtig für mich gefreut“, ist die Gladbeckerin sichtlich stolz auf ihre Kollegen.

Anfeindungen, wie sie unter rivalisierenden Fußballclubs durchaus auch mal weniger liebevoll ausgetauscht werden, würde sie sowieso keine Beachtung schenken: „Ich stehe zu meinem Verein. Aber ich bin nicht auf Feindschaft aus. Ignoranz ist der beste Weg, solchen Sachen zu begegnen.“

Das Dasein als offizielle Miss gefällt Janine Wöller, und sie kann sich durchaus vorstellen, im nächsten Jahr zur Wahl der Miss NRW anzutreten. Ob sie dabei allerdings ihrem Idol Julian Draxler noch ‘mal so nahe kommt, wie bei ihrer aktuellen Tätigkeit, ist fraglich. Den Gladbecker Jungstar sieht sie übrigens auch als Torschützen beim anstehenden Revierderby: „Schalke wird natürlich gewinnen, ich glaube fest an ein 2:0!“ An mangelnder Unterstützung wird es jedenfalls nicht scheitern.