Gladbeck. .
Nachbarn ärgern sich über ein verwildertes Grundstück, verfallene Bauten und wilde Müllkippen an der Zweckeler Schulstraße.
Schön ist anders. Das findet auch Leo Blachmann – und er sieht den Schandfleck an der Schulstraße täglich, schließlich liegt der alte verfallene Kotten schräg gegenüber seines eigenen Hauses. Aber ihm geht es nicht nur um die Optik. Er hält das verfallende Haus für eine Gefahrenquelle und den Müll, der sich langsam aber sicher auf dem Gelände ansammelt für gesundheitsgefährdend. „Wir hatten hier schon Ratten und anderes Ungeziefer. Ich bin sicher, die kommen auch aus dem Haus“, so sein Vorwurf. Direkt gegenüber des verwilderten Grundstücks liegt eine Grundschule, nebenan ein Kinderspielplatz.
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Fehlende Absperrungen
Außerdem ärgert sich Blachmann über einen frei zugänglichen Eingang zu einer Art Bunker oder Keller außerhalb des Hauses. „Der ist nicht einmal abgesperrt und auch das Grundstück ist nicht gesichert. Es ist doch irgendwie logisch, dass so ein Haus neugierig macht und als verlockender Spielplatz gilt“, warnt er.
Blachmanns Problem ist aber nicht nur der vergammelte Kotten. Auch der zweite Zweckeler Aufreger, die Schlägel & Eisen-Siedlung macht ihm zu schaffen. Der Übergang zwischen der Siedlung und dem Grundstück an der Schulstraße ist fließend. Die Rückseite des Grundstücks grenzt rückwärtig an die Siedlungsgrundstücke an der Bohnekampstraße. „Als einen einzigen großen Schandfleck“ bezeichnet Blachmann die Situation am äußersten Rand der Stadt. Zwar sei das Ordnungsamt vor Ort gewesen, jedoch habe sich nichts getan.
Tatsächlich habe sich die Behörde die Situation angesehen, sagt Amtsleiter Jürgen Hertling. Allerdings sei das Gelände Privatbesitz, daher sei es schwierig, aktiv zu werden. „Was den Eingang zum Bunker angeht, das haben wir an die Bausicherheit weitergegeben. Die Kollegen müssen beurteilen, ob das gefährlich ist.“ Beim Amt für Stadtplanung und Bauaufsicht läuft die entsprechende Untersuchung noch: „Wir werden uns die Situation noch einmal vor Ort ansehen“, erklärt Amtsleiter Kai-Uwe Hirschheide.
Der Besitzer des maroden Kottens, Alfred Luggenhölscher, sieht die Situation nicht als so dramatisch an, erklärte aber auf WAZ-Nachfrage, dass „sich das sicher schnell in Ordnung bringen lässt.“ Aber wie soll es weitergehen? Bereits mehrfach hatte er angekündigt, dort bauen zu wollen. „Ich möchte den Kotten erhalten und das Gelände bebauen“, erklärt Luggenhölscher. Dafür seien noch letzte „bauaufsichtliche Klärungen“ nötig. Wobei er sich auch eine Lösung der Schlägel & Eisen-Problematik wünscht. Das Ensemble schätzt er: „Daraus könnte man was machen“ so sein Urteil und verweist auf die Gartenstadt Welheim in Bottrop.