Gladbeck.

Brot bringt Lämmchen den Tod: Die Gladbecker Landwirtin Agnes Schmittobreick musste das jetzt erfahren. Eines ihrer Lämmer ist Ostern verendet, ein anderes ist schwer erkrankt.
Als Ursache werden Besucher vermutet, die die Tiere mit Brot gefüttert haben.

Traurig hält Agnes Schmittobreick den Kopf ihres kleinen Lämmchens in der Hand. Das kleine Tier ist erst knapp einen Monat alt. Es liegt nur noch auf der Seite, kann nicht laufen und Nahrung will es gar nicht mehr annehmen. Das ist schon das zweite Lamm, das nach Ostern erkrankt ist. „Eins ist am Montag morgen gestorben“, erzählt Agnes Schmittobreick erschüttert.

An den Osterfeiertagen waren viele Spaziergänger auf dem Hof Schmittobreick, um die 13 Schafe, Hühner und das Pferd zu sehen. „Es muss jemand die Schafe mit Brot gefüttert haben“, so Tierarzt Dr. Paul Teklote. „Dies kann im Magen der Tiere wichtige Bakterien zerstören, was zu Hirnschäden führt.“

„Bitte nicht füttern“

Das kranke Schaf bekommt nun seit Donnerstag Schmerzmittel und Vitamine. Dennoch rechnet Agnes Schmittobreick nicht mit einer Besserung: „Wenn es meinem Lämmchen in 24 Stunden nicht besser geht, muss es eingeschläfert werden. Die Chance steht 1:9.“

Die Schafe des Hofes Schmittobreick sind keine Einzelfälle: Jedes Jahr sterben viele Tiere, weil sie von Menschen falsch gefüttert werden. „So gutmütig man auch sein mag, sollte man trotzdem niemals ohne Absprache mit den Haltern ein Tier füttern. Das kann solche tragischen Folgen haben“, so der Appell von Dr. Teklote.

Obwohl die beiden Schafe die ersten Fälle auf dem Hof sind, hat Agnes Schmittobreick nun Angst um ihre anderen Tiere: „Ich hab nichts gegen Kinder oder Leute, die meine Tiere sehen wollen. Aber füttern sollten sie sie nicht.“