Gladbeck. Gegen 11.30 Uhr am Mittwoch stürmten die beiden Bankräuber ins Sparkassen-Foyer und bauten sich vor zwei Kundenschaltern auf. Es war der erste Überfall auf die Hauptstelle des Geldinstitutes überhaupt.

Dramatische Minuten in der Schalterhalle: Zum ersten Mal in ihrer Geschichte ist gestern die Hauptstelle der Gladbecker Sparkasse neben dem Rathaus überfallen worden. Zwei Täter raubten zwei Schalter in der Kassenhalle aus. Menschen kamen zum Glück nicht zu Schaden. Über die Höhe der Beute gibt es noch keine Angaben. Am Abend waren die unbekannten Täter noch auf der Flucht, die Fahndung lief auf Hochtouren.

Mit Schusswaffen

Gegen 11.30 Uhr hatten die beiden Bankräuber die Hauptstelle des Geldinstituts betreten. Die beiden stellten sich an zwei Kundenschaltern auf und bedrohten die Bankangestellten dahinter mit Schusswaffen. Die Angestellten der Sparkasse mussten dann das Bargeld in Taschen packen, die die Räuber mitgebracht hatten. Dann flüchteten die Unbekannten laut Information der Kripo durch den Haupteingang in unbekannte Richtung und verschwanden.

Niemand verletzt

Schon kurz nach der Tat hatte Walter Pietzka aus dem Vorstand der Sparkasse zumindest in diesem Punkt Entwarnung gegeben: „Es ist zum Glück niemand verletzt worden. Es hat nur einen finanziellen Schaden gegeben.” Zu diesem Zeitpunkt – kurz nach 12 Uhr – war die Kripo noch im Haus. „Wir sichern gerade das Videomaterial”, berichtete Pietzka.

Für Kunden standen da nur die Automaten im Eingangsbereich zur Verfügung. Wer Geldgeschäfte in der Kassenhalle zu erledigen hatte, wurden im Treppenaufgang von zwei Mitarbeiterinnen gebeten, auf Zweigstellen auszuweichen: „Wir haben geschlossen; wir sind gerade überfallen worden.”

Reaktion der Kunden

Ein Bote, der gerade ein bestelltes Mittagessen ausliefern wollte, hatte genau so Pech wie eine Kundin, deren Karte gerade vom Automaten einbehalten worden war. Die Kunden reagierten verständnisvoll, aber auch erschrocken über das Geschehen. „So etwas gibt es nicht nur im Fernsehen”, schüttelte eine Frau den Kopf darüber, dass der Banküberfall am hellichten Tag mitten in der Stadt stattgefunden hatte. „Man kann als Frau ja schon bald nicht mehr allein zur Bank gehen.”

Anderen lag in erster Linie das Wohlergehen der Beteiligten am Herzen: „Das ist schon mal gut, dass niemand körperlich zu Schaden gekommen ist”, zeigte sich ein Bankkunde erleichtert.

Täterbeschreibung

Bei Redaktionsschluss lief die Fahnung nach den Bankräubern noch auf Hochtouren. Die Kriminalpolizei gibt folgende Täterbeschreibung der beiden Unbekannten: Der eine Mann war ungefähr 25 bis 30 Jahre alt, 165 bis 170 cm groß und hat dunkle, kurze Haare. Der Mann trug eine dunkle Baseballkappe und eine beigefarbene oder graue Jeansjacke. Er hatte eine Jutetasche dabei.

Sein Komplize soll ungefähr 20 bis 25 Jahre alt, also etwas jünger sein. Er sprach mit osteuropäischem Akzent. Während des Überfalls war der Mann mit einer dunklen Jacke bekleidet. Auch er hatte eine dunkle Baseballkappe auf dem Kopf. Die Tasche, die er dem Angestellten am Schalter hinhielt, war möglicherweise aus Plastik und hatte eine Aufschrift.

Hinweise erbittet das zuständige Fachkommissariat für Raubdelikte unter der Rufnummer 02361/550.