Gladbeck. Die Gladbecker Kantorin Friederike Spangenberg hat sich einiges für den Neustart nach Corona vorgenommen. Für Sangesfreudige gibt’s Projekte.

Während der vergangenen Monate war es still geworden um Kantorin Friederike Spangenberg und Chöre unter ihrer Leitung. Doch nun soll wieder Musik ins Kirchengeschehen kommen. Die Kantorin an St. Lamberti in Gladbeck plant mit dem Propsteichor ein Oratorien-Konzert und lädt dazu Projektsängerinnen und -sänger ein. Zudem gründet sie einen neuen Jugendchor.

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Es sind Sommerferien, heiße Sonnentage, Urlaubsstimmung. Doch Friederike Spangenberg denkt an Weihnachten. Muss sie auch, denn schließlich plant die Kantorin bereits die kirchenmusikalische Gestaltung in der Adventszeit.

Zwei komplette Jahre wegen Corona ließen Chöre verstummen

Seit zwei Jahren ist die Nachfolgerin von Konrad Suttmeyer im Dienst, zwei komplette Jahre mit Corona, keine einfache Situation für eine Kirchenmusikerin. „Alle Chöre haben unter der Pandemie gelitten, da ist unser Propsteichor keine Ausnahme.“ Daher möchte Spangenberg in diesem Jahr sowohl den Sängerinnen und Sängern als auch der Gemeinde wieder etwas Besonderes zum Weihnachtsfest bieten, ein schönes Oratorium mit Chor, Orchester und Solisten. „Dann habe ich mir überlegt, was ist spannend? Was wird eher selten gesungen und gespielt?“

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Ihre Wahl fiel auf das Werk „Der Stern von Bethlehem“ von Friedrich Kiel. Der Komponist, gebürtig aus Puderbach bei Bad Laasphe, heute dem breiten Publikum eher unbekannt, war in der Generation zwischen Robert Schumann und Johannes Brahms einer der angesehensten Kompositionslehrer. „Ich hatte Lust auf Romantik“, schwärmt Spangenberg, und sie hofft, dass es vielen Akteuren an St. Lamberti auch so gehen wird.

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„Die Himmel erzählen die Ehre Gottes“, wahrhaft schwelgerisch-majestätisch ist dieses Oratorium von Beginn an. Es führt mit breiten Streicherteppichen und festlichen Bläsern in rund 40 Minuten durch die Weihnachtsgeschichte.

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Die Chorproben beginnen am Dienstag, 9. August, um 19.30 Uhr. Der neue Probenort ist das Jugendheim St. Johannes an der Bülser Straße 8. Rund 14 Proben stehen entweder dienstags oder freitags bis zum Konzerttermin am ersten Adventssonntag (27. November) auf dem Programm, es wird auch einen kompletten Probentag am 12. November geben. „Wir würden uns freuen, wenn sich viele Projektsängerinnen und -sänger dem Propsteichor anschließen“, sagt Spangenberg hoffnungsvoll. Voraussetzung ist etwas Chorerfahrung und vor allem eine regelmäßige Teilnahme an den Proben.

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Neben dem Oratorium wird auch die Weihnachtskantate „Vom Himmel hoch“ von Felix Mendelssohn Bartholdy einstudiert. Das sinfonische Orchester hat Spangenberg noch nicht zusammengestellt, aber es werden hochkarätige Profi-Musiker aus Orchestern der umliegenden Städte sein.

Mit dem Umzug der Probenaktivitäten in das gerade aufwendig renovierte Jugendheim erhofft sich Spangenberg neuen Schwung. Sie betont: „Es ist ein Signal, wir sind offen für alle.“ Darum möchte sie ebenfalls einen neuen Jugendchor ins Leben rufen. Ein Ensemble, das in den vielen neuen Musikstilen der geistlichen Musik von heute ein Zuhause findet. Gesungen wird in deutscher und englischer Sprache, oder auch in einer anderen. „Ich nehme hier gerne Wünsche und Anregungen auf, freue mich, wenn jemand Ideen mitbringt.“ Zielgruppe sind die 15- bis 25-jährigen, für die es in St. Lamberti aktuell noch kein Chorangebot gibt. „Es soll ein Bindeglied zwischen den Kinderchören und dem Propsteichor sein“, sagt die Kantorin. Dieser Chor probt ebenfalls dienstags, aber von 17.30 bis 19 Uhr.

Wer Interesse an einem der beiden Projekte hat, kann sich mit Kantorin Friederike Spangenberg in Verbindung setzen: 0 20 43/9 87 23 50 oder über friederike.spangenberg@bistum-essen.de

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