Gladbeck. Ab August muss man fürs Taxifahren in den Kreisstädten tiefer in die Tasche greifen. Und eine zweite Tariferhöhung ist auch schon beschlossen

Im Kreis Recklinghausen – und somit auch in Gladbeck – wird das Taxifahren teurer. Die neuen Tarife, die der Recklinghäuser Kreistag am Montag abgesegnet hat, gelten ab dem 1. August 2022. Am 1. April 2023 wird automatisch eine weitere Stufe der Preiserhöhung gezündet. Auch das ist bereits beschlossene Sache.

Ab August kosten zehn Kilometer mit dem Taxi in Gladbeck 25,30 Euro

Eine zehn Kilometer lange Taxifahrt, für die der Kunde tagsüber zurzeit 22,50 Euro zu bezahlen hat, würde ab August 25,30 Euro kosten und ab April nächsten Jahres 26,40 Euro. Die Taxitarife kommen alle drei bis dreieinhalb Jahre auf den Prüfstand. Die Entwicklung der Kraftstoffpreise und der Löhne spielen bei der Bewertung eine Rolle. Im Kreis RE war die letzte Anpassung im Sommer 2018 erfolgt. In dem Verfahren werden die Taxiunternehmen – insgesamt 51 im Vest –, die kreisangehörigen Städte und die Industrie- und Handelskammer (IHK) vom Kreis angehört.

Lesen Sie auch

Der ab August geltende Taxitarif sieht einen Grundpreis von 4,30 Euro (bisher 3,50 Euro) und einen Kilometerpreis von 2,10 Euro (bisher 1,90 Euro) vor. Im Nachttarif (22 bis 6 Uhr) beträgt der Grundpreis 4,50 Euro (bisher 3,70 Euro), das Kilometerentgelt 2,20 Euro (bisher 2,00 Euro). An Sonn- und Feiertagen gilt der Nachttarif auch tagsüber. Wartezeiten werden mit 33 Euro je Stunde berechnet (bisher 30 Euro).

Am 1. April 2023 wird das Taxifahren dann noch einmal teurer

Am 1. April 2023 wird das Taxifahren noch einmal teurer. Im Tagtarif gilt dann der Grundpreis von 4,40 Euro und ein Kilometerpreis von 2,20 Euro. Im Nachttarif wird der Kunde 4,60 Euro (Grundpreis) und 2,40 Euro je Kilometer bezahlen müssen. Das Entgelt für die Wartezeit erhöht sich auf 35 Euro je Stunde. Nach Berechnungen der Kreisverwaltung wird das Taxifahren gegenüber dem Stand von heute insgesamt um 20 Prozent teurer. Im Vergleich mit umliegenden Kreisen und Städten liege der Kreis Recklinghausen mit dem neuen Tarif im oberen Drittel.

++ Folgen Sie der WAZ Gladbeck auch auf Facebook! ++

Die Taxiunternehmen selbst halten den neuen Tarif nicht für auskömmlich. Der Verband des privaten gewerblichen Straßenpersonenverkehrs Nordrhein-Westfalen (VSPV e.V.) hatte eine zweistufige Tarifanpassung mit einem Volumen von insgesamt 29 Prozent angeregt. Der Kreistag beließ es bei 20 Prozent. Nach Einschätzung der Kreisverwaltung seien mit diesem Kompromiss die „berechtigten wirtschaftlichen Interessen“ der Unternehmer auf der einen und die sozialen Belange der Bürger auf der anderen Seite gewahrt.