Gladbeck. Die Nase läuft, die Augen jucken. Mit dem Frühjahr beginnt auch die Heuschnupfenzeit. Was es vor allem bei jungen Allergikern zu beachten gilt.

In der Natur blüht und grünt es jetzt wieder. Und somit beginnt auch die Hochsaison für Heuschnupfen. Rund 15 Prozent der Einwohner in Gladbeck reagieren mehr oder weniger allergisch auf Blütenpollen, so Dorothee Pradel, Apothekerin und Sprecherin der Gladbecker Apothekerschaft. Auch viele Kinder schniefen, husten und haben mit tränenden und juckenden Augen zu kämpfen.

„Atemwegserkrankungen sollten bei Kindern so früh wie möglich erkannt und behandelt werden“, sagt die Expertin. Werde Heuschnupfen ignoriert, könne sich daraus ein allergisches Asthma entwickeln. Pradel erklärt, wie es zu Allergien kommt: „Das Immunsystem reagiert überempfindlich auf an sich harmlose Stoffe. In etwa so, als würde es einen gefährlichen Eindringling bekämpfen. Dabei gibt es nichts zu bekämpfen, der Körper schadet mit seiner Überreaktion nur sich selbst.“

Anders als bei üblichen Infektionen werden Allergiker anschließend nicht immun

Es werde also ein vergleichsweise riesiges „Waffenarsenal“ des Körpers aufgefahren, um winzige Mengen Allergene zu besiegen. „Anders als bei üblichen Infektionen werden Allergiker anschließend aber nicht immun. Vielmehr treten die Beschwerden bei jedem Kontakt erneut auf.“

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Gegen Heuschnupfen gibt es unterschiedliche rezeptfreie Medikamente mit verschiedenen Wirkmechanismen. Dabei gilt, so Pradel: „Kinder sind keine kleinen Erwachsenen und brauchen eine geeignete Dosierung. Eltern sollten sich deshalb in der Apotheke beraten lassen.“ Häufig werde zu Antihistaminika geraten. Neuere Arzneistoffe hätten den Vorteil, dass sie nicht so müde machen wie ältere Wirkstoffe. Für die lokale Anwendung gebe es rezeptfreie Nasensprays mit Antihistaminika.

Gladbecker Apothekensprecherin: Zwischen Heu- und Erkältungsschnupfen unterscheiden

Wichtig sei zudem, zwischen Heu- und Erkältungsschnupfen zu unterscheiden. Hier seien unterschiedliche Arzneimittel angezeigt: „Sprays gegen Erkältungsschnupfen sollten grundsätzlich nicht länger als sieben Tage eingesetzt werden. Da Heuschnupfen aber meist länger anhält, sind diese Nasensprays eher ungeeignet.“ Neben Hinweisen zur medikamentösen Behandlung helfen Apotheker gerne mit Tipps, wie sich den Symptomen vorbeugen lässt: Bei starkem Pollenflug sollten sich betroffene Kinder im Freien nicht körperlich verausgaben.

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Die ideale Zeit zum Lüften hänge von der Lage der Wohngegend ab: In ländlichen Gebieten ist der Pollenflug abends am geringsten. In der Stadt hingegen lüften Heuschnupfen-Geplagte am besten morgens zwischen sechs und acht Uhr. Eltern können darüber hinaus einiges für die Vorbeugung vor Heuschnupfen tun, sagt die Apothekerin. „So sollten Säuglinge mindestens in den ersten vier Lebensmonaten gestillt werden. Passivrauchen steigert das Allergierisiko.“