Gladbeck. Einst saß Robert Farle jahrelang in Gladbeck für die DKP im Stadtrat. Nun wurde er in Sachsen-Anhalt für die AfD direkt in den Bundestag gewählt.

Robert Farle, einstiger DPK-Ratsherr in Gladbeck, ist bei der Bundestagswahl am vergangenen Sonntag für die AfD in den Bundestag gewählt worden. Der ehemalige Kommunist zog damit zum zweiten Mal für die Rechtspopulisten in ein Parlament ein. Von 2016 bis zum vergangenen Juni war der inzwischen 71-Jährige bereits Abgeordneter im Landtag von Sachsen-Anhalt und dort auch Parlamentarischer Geschäftsführer der AfD-Landtagsfraktion gewesen.

Farle, der von 1976 bis 1993 als DKP-Ratsherr im Gladbecker Rat war und als Fraktionschef regelmäßig für hitzige Debatten im Ratssaal sorgte, fungierte in den 80er Jahren auch als hauptamtlicher Funktionär der DKP im Ruhrgebiet. Der aus Baden-Württemberg stammende Ökonom, der über enge Kontakte in die damalige DDR verfügte, ging nach seiner Mandatsniederlegung 1993 im Gladbecker Rat in die neuen Bundesländer und eröffnete in Halle eine Wirtschafts- und Steuerberatungsgesellschaft. Später studierte er noch parallel Jura.

Robert Farle trat 2015 in die AfD in Sachen-Anhalt

Robert Farle, damals noch als AfD-Landtagsabgeordneter, spricht beim Landesparteitag der AfD Sachsen-Anhalt.
Robert Farle, damals noch als AfD-Landtagsabgeordneter, spricht beim Landesparteitag der AfD Sachsen-Anhalt. © picture alliance/dpa/dpa-Zentralbild | Ronny Hartmann

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Im Mai 2015 trat der ehemalige Kommunist und Hardliner der DKP in die Partei Alternative für Deutschland ein und startete dort als einstiger ultra-linker Politiker im rechten Milieu eine neue Karriere: Er holte 2016 für die AfD ein Direktmandat in Sachsen-Anhalt. Bei der Landtagswahl im vergangenen Juni trat er nicht mehr an, dafür jetzt zur Bundestagswahl. Im Wahlkreis Mansfeld gewann er für die AfD das Direktmandat mit 25,1 Prozent der Erststimmen und gelangte so in den neuen Bundestag.

Im vergangenen Januar war Farle bei einer Rede im Landtag von Sachsen-Anhalt bundesweit aufgefallen, weil er dort behauptete, die Corona-Pandemie sei erfunden worden – nur deshalb, um bei einem dann zu erwartenden höheren Briefwahlanteil bei der Bundestagswahl leichter Wahlfälschungen durchführen zu können.