Gladbeck / Magdeburg. Ex-Kommunist Robert Farle aus Gladbeck ist nun AfD-Landtagsabgeordneter in Sachsen-Anhalt. Er wurde im Saalekreis direkt gewählt.

Manch’ ein politischer Beobachter und Wegbegleiter von einst zeigte sich zum Wochenauftakt regelrecht geschockt:

Robert Farle, Ex-DKP-Ratsmitglied aus Gladbeck und in den 80-er Jahren in Gladbeck und Umgebung in der Friedensbewegung engagiert, ist am vorigen Sonntag bei der Landtagswahl in Sachsen-Anhalt für die Alternative für Deutschland (AfD) in den Landtag eingezogen.

Farle setzte sich gegen den CDU-Kandidaten durch

Farle holte als Direktkandidat im Saalekreis 30,1 Prozent der Erststimmen und setzte sich damit gegen den CDU-Kandidaten durch, der 28,5 Prozent erzielte.

Farle war nicht über einen Listenplatz abgesichert, sein Einzug in den Landtag von Magdeburg erfolgt also auch vor diesem Hintergrund völlig überraschend. Der Ex-Gladbecker profitiert vom erdrutschartigen Wahlerfolg der Alternative für Deutschland in dem östlichen Bundesland. Die AfD wurde in Sachsen-Anhalt nach der CDU zur zweitstärksten politischen Kraft im Land.

Die WAZ hatte bereits Anfang Februar über die AfD-Landtagskandidatur Robert Farles ausführlich berichtet, die in Gladbeck, ja im ganzen Ruhrgebiet schon damals für viel Aufsehen sorgte.

"Bei der Kaderschulung nicht aufgepasst"

Recht würzig kommentierte bereits im Februar der Gladbecker Ralf Michalowsky, Landeschef der Partei Die Linke in NRW, die Kandidatur Farles für die AfD: „Irgendwann hat Farle bei der Kaderschulung nicht aufgepasst oder seine Tätigkeit als Wirtschaftsprüfer und Steuerberater in Halle hat ihn den Verstand gekostet.“

Ein WAZ-Leser, der offenbar aus Bottrop stammt, kommentierte am Dienstag per E-Mail an die WAZ-Lokalredaktion Gladbeck den Wahlerfolg Farles wie folgt: „Ich bin völlig schockiert!“