Gladbeck. Die pandemiebedingte Einhaltung von Hygieneregeln schützt vor weiteren Infektionen. Auch in Gladbeck sinkt die Anzahl der Rotaviren-Erkrankungen.

Durch die Kontaktbeschränkungen, Abstands- und Hygieneregeln während der Corona-Pandemie sind im Kreis Recklinghausen im Jahr 2020 viele Infektionskrankheiten deutlich zurückgegangen. Dazu gehören auch die nach dem Infektionsschutzgesetz gemeldeten Rotavirus-Fälle. Insgesamt wurden im letzten Jahr nur 29 Infektionsfälle gemeldet, im Vorjahr waren es noch 84.

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Das teilte heute die Krankenkasse AOK Nordwest auf Basis aktueller Zahlen des Robert-Koch-Instituts (RKI) in Berlin mit. „Wir gehen davon aus, dass die fehlenden Kontakte und die AHA-Regeln rund um die Pandemie zu diesem starken Rückgang geführt haben, denn Rotaviren übertragen sich meistens über Schmierinfektionen“, sagt AOK-Serviceregionsleiter Jörg Kock. Rotaviren sind eine der häufigsten Ursachen für schwere Magen-Darm-Erkrankungen bei Kindern. Sie verursachen Durchfälle, Erbrechen und Bauchschmerzen. Im Vergleich zu anderen Durchfall-Erkrankungen verläuft die durch Rotaviren verursachte Magen-Darm-Erkrankung bei Säuglingen und Kleinkindern häufig schwer. Sie reagieren besonders empfindlich auf den Flüssigkeits- und Salzverlust.

Ständige Impfkommission empfiehlt Impfungen

„Daher raten wir allen Eltern, unbedingt die empfohlenen Impfungen bei Säuglingen und Kleinkindern vorzunehmen und auf bestimmte Hygieneregeln zu achten“, so Kock. Da es keine Medikamente gegen Rotaviren gibt, werden nur die Beschwerden gelindert. Besonders wichtig ist es, genügend Flüssigkeit zuzuführen. Denn wenn der Flüssigkeitsverlust nicht ausgeglichen werden kann, kann der Zustand lebensbedrohlich werden. „Die Ständige Impfkommission (Stiko) empfiehlt für Säuglinge eine Schluckimpfung gegen Rotaviren, die von den gesetzlichen Krankenkassen für ihre Versicherten bezahlt wird“, so Kock. Je nachdem welcher Impfstoff verwendet wird, sind zwei oder drei Impfstoffdosen in einem Mindestabstand von vier Wochen notwendig.

Da Rotaviren hoch ansteckend und leicht übertragbar sind, können sich auch Erwachsene mit dem Virus infizieren. Die Übertragung erfolgt meistens über eine Schmierinfektion. Die Viren werden durch kleinste Stuhl-Reste an den Händen weitergegeben. Von der Hand gelangen die Erreger in den Mund und weiter in den Verdauungstrakt. Die Ansteckung erfolgt über verunreinigte Gegenstände wie Handgriffe, Toiletten, Armaturen oder auch über Lebensmittel, auf denen Erreger haften. Neben Kleinkindern, die häufig die Hände oder Sachen in den Mund nehmen, sind aber auch Senioren und Menschen mit einem geschwächten Abwehrsystem gefährdet.

Hände regelmäßig waschen und desinfizieren

Die Einhaltung von Hygieneregeln kann vor einer Infektion schützen. Dazu gehört es, sich die Hände immer wieder zwischendurch gründlich mit Seife zu waschen und ein wirksames Desinfektionsmittel zu verwenden. Weitere Informationen dazu gibt es auch in jeder Apotheke.