Gladbeck. Andreas Lesch, Pressesprecher in der Polizeibehörde Recklinghausen, vergleicht die vergangenen Jahre. Für 2020 wagt er keine Prognose.

Immer wieder meldet die Polizeibehörde Recklinghausen für Gladbeck Fälle von Unfallfahrerflucht. Die WAZ stellte Andreas Lesch, Pressesprecher im zuständigen Polizeipräsidium Recklinghausen, drei Fragen zur Entwicklung in diesem Bereich.

WAZ: Herr Lesch, aufgrund der Polizeimeldungen entsteht - subjektiv - der Eindruck, dass Unfallfluchten immer häufiger geschehen. Trifft diese Einschätzung zu?

Andreas Lesch: Bis auf eine Ausnahme verzeichnen wir tatsächlich steigende Fallzahlen. Im Jahr 2015 hatten wir in Gladbeck 370 Fälle, 2016 waren es 457. Dann allerdings etwas weniger: 438 im Jahr 2017. Einen Anstieg gab es wieder 2018 mit 496 Fällen und 2019, da hatten wir 571 Verkehrsunfallfluchten.

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Lässt sich schon absehen, ob sich dieser Trend fortsetzt?

Der Verkehrsunfallbericht für 2020 kommt erst im März. Möglich ist eine Entwicklung in beide Richtungen. Die Zahlen können weiter steigen oder auch zurückgehen, denn im Corona-Jahr sind viele Menschen weniger Auto gefahren. Wenn beispielsweise die Geschäfte geschlossen sind, passieren nicht so häufig die klassischen Parkrempler, die häufig vorkommen.

Haben Sie eine Erklärung für den Anstieg der Unfallfluchten?

Diese Frage zu beantworten, wäre reine Spekulation. Aber Fakt ist, dass sich immer mehr Menschen ihrer Verantwortung entziehen. Vielleicht spielen auch andere Faktoren eine Rolle. Ein Fahrer würde einen Unfall vielleicht melden, tut es aber nicht, wenn Alkohol im Spiel ist. Auf alle Fälle ist so ein Verhalten gegenüber dem Geschädigten unfair, weil der Verursacher die Kosten auf diesen abwälzt.

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