Gladbeck. Die ABD-Ratsfraktion in Gladbeck schlägt vor, dass die stadteigene GWG die Problemimmobilie Steinstraße verwaltet. Das sind die Gründe dafür.

Die ABD-Ratsfraktion (ABI, BIG, DKP) schlägt in der Diskussion um die Problemimmobilie Steinstraße 72 in Gladbeck vor, dass die städtische Wohnungstochter GWG die Verwaltung des Hochhauses übernehmen soll. Sie will darüber in der nächsten Sitzung des Haupt-, Finanz- und Digitalisierungsausschusses am 4. Oktober diskutieren.

„Wir schlagen vor, dass die GWG mit den 67 Eigentümern Kontakt aufnimmt, um mit ihnen Gespräche zu führen mit dem Ziel, die Verwaltung aller 120 Wohnungen im Hochhaus Steinstraße 72 zu übernehmen“, erläutert ABI-Ratsherr Süleyman Kosar die Idee. Die GWG als alleiniger Verwalter solle sich künftig um alle Mietverträge, Reparaturen, Reinigung und Abmahnungen kümmern. Nur so könne das „Problem Steinstraße“ auf lange Sicht gelöst werden, ist sich Kosar sicher.

ABD: Wohnungseigentümer der Steinstraße 72 finden keinen gemeinsamen Nenner

Durch die Vielzahl der Wohnungseigentümer und Vermieter sei es derzeit unmöglich, einen gemeinsamen Nenner für eine akzeptable Lösung zu finden, ist DKP-Ratsherr Gerhard Dorka überzeugt. Eine Hausverwaltung müsse geschlossen und durchsetzungsstark agieren können. Dies sei gegenwärtig nicht gewährleistet. Dorka: „Solange sich dies nicht ändert, wird sich auch die Situation in der Steinstraße 72 nicht ändern.“

Die ABD-Fraktion erinnert an die im Grundgesetz verankerte Eigentumsverpflichtung, etwa die, auf die Einhaltung der Hausordnung zu achten – wie etwa das Einhalten der Ruhe. Das gehöre zu den wesentlichen Vermieterpflichten, „denen die Vermieter der Steinstraße 72 leider nicht nachkommen“, so die ABD. Die Fraktion bedauert in diesem Zusammenhang das Aus für den Sicherheitsdienst. Aber es könne nicht die Aufgabe der Stadt sein, den privaten SI-Dienst zu beauftragen und zu bezahlen, so die ABD-Ratsfraktion. „Das müssen die Eigentümer selber organisieren und dafür die Kosten übernehmen, schließlich verdienen sie mit den Mieteinnahmen Geld“, meint BIG-Ratsherr Udo Flach.