Gladbeck. Einem Polizei-Einsatzkommando gelingt es, einen bewaffneten Mann zur Aufgabe zu bewegen. Festnahme in einer Wohnung im Problemhaus Steinstraße.
Großeinsatz der Polizei am Dienstagnachmittag an der Problemimmobilie Steinstraße 72 in Gladbeck: Im siebten Stock des Hochhauses hatte sich ein mit einer Pistole bewaffneter Mann verschanzt. Erst durch den Einsatz eines SEK-Teams – gut eineinhalb Stunden nach Eintreffen der ersten Polizeikräfte – wurde gegen 16 Uhr der Mann, ein 63-jähriger Gladbecker, überwältigt und abgeführt.
Die Festnahme war spektakulär: Der Mann – in knielangen Strandshorts, nacktem Oberkörper und barfuß – wurde von zwei Beamten aus dem Haus geführt – und vorsichtshalber zunächst zu einem Notarztwagen gebracht, der an der Steinstraße stand. Die Hände des Mannes waren auf dem Rücken fixiert. Die Polizei-Leitstelle in Recklinghausen bestätigte auf Anfrage den Einsatz und die Festnahme.
Heftiger Streit auf der Galerie des Hochhauses ging der Schusswaffen-Bedrohung voraus
Der Festnahme und dem Verschanzen des Mannes in der Wohnung waren heftige Streitigkeiten auf der Galerie des Hochhauses voraus gegangen. Darüber berichteten Nachbarn vor Ort. Im Laufe des Streits hatte der Mann offenbar eine Waffe gezückt und andere Bewohner bedroht, sich schließlich in eine Wohnung zurückgezogen.
Auch interessant
Die Polizei kam mit einem Großaufgebot zur Steinstraße – sperrte die Steinstraße sowohl an der Bergmannstraße als auch auf südlicher Seite kurz nach der Straße Zum Stadtwald. Die Einsatzleitung hatte mehr als ein Dutzend Wagen und mehr als zwei Dutzend Beamte nach Butendorf geschickt. Nachdem die Beamten zunächst vergeblich versucht hatten, den Mann zum Aufgeben zu überreden, wurde das SEK alarmiert. Kurz darauf schafften diese Spezialkräfte es, den Mann zum Aufgeben zu überreden. Er öffnete den Polizeikräften selbst die Wohnungstür. Der Mann konnte so festgenommen und eine Eskalation vermieden werden.
Der 63-jährige Täter musste mit zur Wache, ihm winkt nun eine Anzeige
Der Einsatz an der Steinstraße wurde von zahlreichen Schaulustigen beobachtet, obwohl der Tatort weiträumig abgeriegelt war. In den Nebenstraßen waren vorsichtshalber Kranken- und Notarztwagen vorgehalten, die aber gottlob nicht gebraucht wurden.
Auch interessant
Die Durchsuchungsmaßnahmen im Haus dauern noch an. Der 63-Jährige musste mit zur Wache und bekommt nun eine Anzeige, so Polizeisprecherin Ramona Hörst. Nähere Hintergründe – warum es zum Streit, wie es zum Griff zur Waffe kam und warum der Mann überhaupt eine Waffe hatte – sind noch nicht bekannt. Die Ermittlungen dauern an.