Gladbeck. Seit Anfang Mai spült die Wasserwerksgesellschaft (RWW) in Gladbeck die Trinkwasserleitungen durch. Die Maßnahme hat einen ganz speziellen Grund.
Seit dem 3. Mai spült die RWW (Rheinisch-Westfälische Wasserwerksgesellschaft) an verschiedenen Stellen in Gladbeck die Leitungen durch. Am Dienstagvormittag war eine Wasserleitung im Ortsmannsweg, einer Seitenstraße der Bülser Straße an der Reihe.
RWW zapft die unterirdischen Wasserleitungen in Gladbeck an
Gegen 11 Uhr zapfte das Team von Dennis Kaschulla einen Hydranten im Boden an. „Da, wo Wasser steht und nicht in Bewegung ist, lagert sich Eisen und Mangan ab. Je nach Situation vor Ort und Alter der Leitung kann es also zu Rost kommen.“ Durch das Anzapfen der unterirdischen Wasserleitung verstärkten die Wasserwerker den Durchlauf im Rohr. Ziel ist es dabei, die möglichen Ablagerungen mitzureißen. Das abgezapfte Wasser wurde dann per Computer analysiert und in den nächsten Gulli geleitet. Die Spülung dauert in der Regel zwölf Minuten. Das Unternehmen will so die Trinkwasserqualität aufrechterhalten.
In dieser Zeit konnten Anwohner wahrscheinlich kein Wasser aufdrehen, oder es tropfte nur bräunlich verfärbtes Wasser aus dem Hahn.
„Die Kunden bekommen aber von der Reinigung meistens nur wenig mit, die Beeinträchtigung ist sehr gering“, berichtet Ramon Steggink, der Pressesprecher von RWW. „In den letzten vier Jahren haben wir über 1000 Kilometer Rohre durchgespült und nur eine einzige Beschwerde erhalten.“ Falls man eine solche Verfärbung im Wasser wahrnimmt, empfiehlt es sich, dass Wasser für einen Moment laufen zu lassen. „Das sollte man generell immer machen“, betont Teamleiter Kaschulla, „gerade morgens oder nach längerer Abwesenheit. Wenn man länger als drei Tage nicht zu Hause ist, kann man das Wasser auch abzustellen, um die Qualität zu erhalten.“
In einem Jahr werden die Wasserwerker die gleichen Stellen noch einmal durchspülen
In einem Jahr werden die Wasserwerker die gleichen Stellen noch einmal durchspülen. Dann werden die Trübungswerte, also die Eisen- und Manganablagerungen, mit den Werten von diesem Jahr vergleichen. Auf diese Weise sammeln sie Daten über die Qualität des Wassers.. Mithilfe eines Algorithmus vom Technologiezentrum Wasser in Dresden wird so ermittelt, wie häufig die Leitungen in Zukunft gespült werden müssen.
„Im Durchschnitt muss alle sechs Jahre gespült werden“, berichtet Kuschalla, es gäbe aber auch Stellen, an denen die RWW-Teams zwei Mal im Jahr anrücken müssen. Für die verschiedenen Abschnitte im Wassernetz ergeben sich dann ganz unterschiedliche Spülzyklen. „Wasser muss fließen und in Bewegung sein“, sagt Ramon Steggink dazu.
In Gladbeck wurden im vergangenen Jahr übrigens 6,2 Miollionen Kubikmeter Wasser verbraucht. Verteilt wird das Trinkwasser über ein Rohrnetz von 250 Kilometer Länge. Das Wasser stammt aus dem RWW-Wasserwerk in Dorsten.
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