Gladbeck. Der Bebauungsplan für das Gelände der einstigen Willy-Brandt-Schule in Gladbeck passierte den Planungsausschuss. Grüne: Diese Planung ist falsch.
Dem Abriss der ehemaligen Willy-Brandt-Schule in Gladbeck-Zweckel und der Neubebauung des 9700 Quadratmeter großen Geländes mit einem Rewe-Supermarkt und zwei Wohnhäusern mit zusammen 24 öffentlich geförderten Wohnungen steht planungsrechtlich nichts mehr im Wege: Der Stadtplanungsausschuss hat in seiner letzten Sitzung den entsprechenden Satzungsbeschluss gefasst. Jetzt fehlt nur das Votum des Rates, das Ende des Monats fällt. Beobachter gehen davon aus, dass nach der Vorbereitung im Ausschuss die Zustimmung Formsache ist.
Der neue Bebauungsplan Nr. 176 umfasst das Gelände der einstigen Zweckeler Hauptschule an der Feldhauser Straße/Ecke Brunnenstraße. Im November 2018 wurde das Planverfahren eingeleitet, das nun mit dem dritten und letzten verfahrenstechnischen Beschluss, dem Satzungsbeschluss, sein Ende findet. Zuletzt waren in den Bebauungsplan noch einige Anregungen und Ergänzungen eingearbeitet worden, die Behörden und „Träger öffentlicher Belange“ geäußert hatten.
Der Planungsausschuss votierte mit den Stimmen von SPD und CDU
Der Beschluss im Ausschuss fiel mit der Mehrheit von SPD und CDU. Es gab vier Gegenstimmen von den Grünen, den Linken und von der AfD. Der Vertreter der ABD-Fraktion enthielt sich. Die Grünen argumentierten nach der Sitzung, „Zweckel braucht Kindergartenplätze statt einen Supermarkt“. Grünen-Vorsitzende Lisa Engineer: „In Zweckel fehlen 53 Kindergartenplätze, im U3-Bereich gibt es sogar nur eine Bedarfsabdeckung von 46 Prozent.“
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Die Ökopartei kritisiert auch die intensive Neubebauung auf dem ehemaligen Schulgrundstück. „Auf den alten Baumbestand wird zu wenig Rücksicht genommen“, so Ratsherr Andreas Rullmann. Mit der Bebauung und dem großen Parkplatz werde das Grundstück zu Dreiviertel versiegelt.
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Das Supermarktdach wird begrünt, es gibt mehr Radabstellplätze
Stadtbaurat Dr. Volker Kreuzer hatte im Ausschuss von einer Versiegelungsquote von 40 Prozent gesprochen, wies aber auf „einen gewissen Ausgleich“ hin: 2000 Quadratmeter Dachfläche würden begrünt, außerdem schaffe man zur Entwässerung von Oberflächenwasser ein Mulden- und Rigolensystem. Außerdem sagte Kreuzer, dass man statt zwölf nun 38 Radstellplätze am Supermarkt sowie 50 an den Wohnhäusern vorsehe.