Gladbeck. Mehrere Mitarbeiter der Polizeiwache in Gladbeck haben sich mit dem Coronavirus infiziert. Das bedeuten die Fälle für die Einsatzbereitschaft.


Sie sind Telegram-User? Dann verpassen Sie mit unserer regionalen Nachrichtenübersicht der WAZ keine Infos mehr.
Hier kostenlos bestellen!

Bei der Polizei in Gladbeck hat es einen Corona-Ausbruch gegeben. „Es gibt einige Fälle im Dienstgebäude Gladbeck“, bestätigt Andreas Wilming-Weber, Chef der Pressestelle der Polizei Recklinghausen, auf Anfrage der WAZ.

Auch interessant

Wie viele Polizisten genau betroffen sind, will Wilming-Weber nicht sagen. „Zahlen nennen wir nicht.“ Klar aber ist, in jeder der Dienststellen sind Mitarbeiter betroffen. Dazu gehören das Verkehrskommissariat, die Verkehrsdirektion, das Kriminalkommissariat sowie der Bezirks- und Schwerpunktdienst. Der Streifendienst sei nicht betroffen. „Für Bürger entstehen keine Unannehmlichkeiten. Der Streifendienst ist regulär im Einsatz, und auch die Anzeigenaufnahme läuft normal weiter“, erklärt Weber. Auf die Einsatzbewältigung oder etwa die Unfallaufnahme habe der Corona-Ausbruch in der Wache keine Auswirkung.

Quarantäne für betroffene Mitarbeiter und weitere Tests angeordnet

Andreas Wilming-Weber, Sprecher der Polizei Recklinghausen,
Andreas Wilming-Weber, Sprecher der Polizei Recklinghausen, © FUNKE Foto Services | Joachim Kleine-Büning

Mitte vergangener Woche waren die ersten Corona-Fälle in der Wache in Gladbeck aufgetreten. „Wir haben sofort häusliche Quarantäne und weitere Tests angeordnet. Bei einigen weiteren Kollegen waren die Tests positiv.“ Inzwischen stehen keine Testergebnisse mehr aus, die betroffenen Polizisten befinden sich aber weiterhin in Quarantäne. „Schwere Verläufe hat es nicht gegeben“, so Norbert Sperling, Vorsitzender der Kreisgruppe Recklinghausen der Gewerkschaft der Polizei.

Für den Fall, dass bei einer Wache Corona-Fälle auftreten, hat die Polizei im vergangenen Jahr einen Pandemie-Stab eingerichtet. Wer Symptome hat, oder schon positiv getestet wurde, wendet sich an den Polizeiärztlichen Dienst. Weitere Kontaktperson werden dann ermittelt und getestet, so wie auch in Gladbeck. „Wenn es einen Ausbruch gibt, sind wir in der Lage, schnellstmöglich Kontakte nachzuverfolgen und zu intervenieren. Die Lage ist jetzt unter Kontrolle“, so Norbert Sperling.

Mitarbeiter von anderen Wachen helfen in Gladbeck aus

Durch den Ausfall der Kollegen mussten Pläne erarbeitet und Vertretungen organisiert werden. „Wir haben innerhalb der Behörde Regelungen getroffen, um den Dienstbetrieb aufrecht erhalten zu können“, sagt der Polizeisprecher. Dazu gehöre etwa, dass Beamte von anderen Wachen in Gladbeck eingesetzt sind, etwa bei der Anzeigenaufnahme. Aber auch bei der Sachbearbeitung gibt es Unterstützung von anderen Kommissariaten. Entzerrt werden konnte die Situation auch dadurch, dass sich ohnehin viele Mitarbeiter im Homeoffice befinden, und so erst gar nicht der Gefahr einer Ansteckung ausgesetzt waren.

Wo sich die betroffenen Beamten mit dem Coronavirus infiziert haben, ist unklar. Aber: „Wir haben viele Außenkontakte. Bei Einsätzen, etwa bei Verkehrskontrollen, besteht trotz Schutzmasken immer die Gefahr einer Ansteckung“, so Wilming-Weber.

Bereits im vergangenen Jahr waren auf der Wache in Marl Polizisten mit dem Coronavirus infiziert, die Wache wurde vorübergehend geschlossen und eine mobile Wache eingerichtet, dazu diente ein Polizeiwagen.