Gladbeck. Frauen der Reformbewegung Maria 2.0 klagen „eklatante Missstände“ in der katholischen Kirche an. Thesen wurden an die Kirchentür „geschlagen“.
Die Aktivistinnen der katholischen Reformbewegung „Maria 2.0“ in Gladbeck haben am Sonntagmorgen einen Thesenanschlag an den Kirchentüren der St.-Lamberti-Kirche vorgenommen – wie viele andere Aktivistinnen bundesweit. Wie einst Luther „schlugen“ sie Plakate mit sieben Reform-Forderungen an die Türen. In der Kirche wurden informierende Handzettel ausgelegt.
Die bundesweite Reformbewegung Maria 2.0 will, so die drei Sprecherinnen der Gladbecker Maria-2.0-Gruppe, Elisabeth Labas, Claudia Himmelsbach und Claudia Neite-Schäfer, auf die „eklatanten Missstände in der katholischen Kirche“ hinweisen und ihre Forderungen nach Reformen „hin zu einer zukunftsfähigen Kirche“ untermauern. Angemahnt wird von ihnen eine „geschlechtergerechte Kirche“ mit dem Zugang für alle Menschen zu allen Ämtern, sowie die „Aufklärung, Verfolgung und Bekämpfung der Ursachen von sexualisierter Gewalt“. Darüber hinaus wird eine wertschätzende Haltung gegenüber selbstbestimmter, achtsamer Sexualität eingefordert sowie die Aufhebung des Pflichtzölibats, betonen die drei Sprecherinnen der Gladbecker Aktivistinnen.
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Die Reformbewegung Maria 2.0 gibt es seit 2019
Die Aktion erfolgte rechtzeitig zum Auftakt der Deutschen Bischofskonferenz in dieser Woche. Aus Sicht der Aktivistinnen ist es notwendig, dass die Bischofskonferenz „endlich beginnt, sich ernsthaft mit den in der katholischen Kirche notwendigen Reformen auseinanderzusetzen, und den Willen zu Veränderungen durch Taten bezeugt.“
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Elisabeth Labas zur WAZ: „Eine reformierte katholische Kirche ist dringender denn je. In dieser absolutistischen Monarchie muss sich endlich was ändern.“ Sie unter ihre Mitstreiterinnen betonen, dass sie bewusst in der katholischen Kirche blieben, „um die Kirche nicht den reaktionären, nationalistischen Kräften zu überlassen und etwas entgegen zu setzen.“
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Die Reformbewegung Maria 2.0 hatte sich 2019 gegründet - auch in Gladbeck. Es wurden Gottesdienste boykottiert und Diskussionen mit Propst Müller geführt. Im vergangenen Jahr sei es, so Labas, coronabedingt still gewesen um die Bewegung. „Aber uns gibt es noch“, versichert sie.