Gladbeck. Karoline Dumpe baut in Corona-Zeiten auf das Stammpublikum ihrer Galerie. Sie plant künstlerisch weiter und hofft auf bald bessere Zeiten.

Seit vielen Jahren ist Karoline Dumpes Atelier Alte Spedition an der Ringeldorfer Straße nicht nur ein Ort der Kunst sondern auch ein Ort der Begegnung und des Austausches. Diese, der Künstlerin sehr wichtige Komponenten ihres künstlerischen Engagements, liegen während der Corona Pandemie nahezu brach. Gleichwohl hat sie ihre Erfahrungen, den sozialen Verzicht und die Schlagworte dieser Zeit in einer Corona Serie künstlerisch festgehalten. In kleinformatigen Bildern setzt sie, die auch am Ratsgymnasium Kunst unterrichtet, ihre Inspiration um.

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In ihrem Bild „Distanz“ hat die Gladbecker Künstlerin Karoline Dumpe die Coronakrise und den Distanzunterricht am Ratsgymnasium kreativ verarbeitet.​
In ihrem Bild „Distanz“ hat die Gladbecker Künstlerin Karoline Dumpe die Coronakrise und den Distanzunterricht am Ratsgymnasium kreativ verarbeitet.​ © Dumpe

„Dieses Bild heißt Distanz“, zeigt Karoline Dumpe. Sie erklärt weiter „es ist so rot wie der Backstein des Ratsgymnasiums und an einigen Stellen hellrot. Damit soll die Dynamik ausgedrückt werden, die normalerweise in dem Gebäude herrscht.“ Wie so häufig, arbeitet sie auch hier mit Zeitungspapier: „Die Papierstreifen stehen für Bildung, Wissensvermittlung, Kommunikation und Geselligkeit.“ Hier, wie auf den anderen Bildern der Serie fallen rot-weiß-rote Balken auf. Sie signalisieren das Thema Distanz, in diesem Fall speziell den Distanzunterricht. Der persönliche Kontakt sei durch nichts zu ersetzen, ist Karoline Dumpe überzeugt.

Die Situation der Künstlerinnen und Künstler ist desaströs

Die Galeristin bezeichnet die Situation für Künstler und Künstlerinnen in der Pandemie als „desaströs“. Sie telefoniere regelmäßig mit ihren Kollegen im benachbarten Ausland und tausche sich mit ihnen aus. Normalerweise hätten sie jetzt ihre Werke in der 18. Kunst Kompakt Ausstellung in der Alten Spedition ausgestellt, aber, wie es ihre Art ist: Karoline Dumpe hat sich etwas einfallen lassen. „Einige Künstler haben es nicht geschafft, ihre Exponate wieder abzuholen. Damit habe ich eine Ausstellung unter dem Titel „Zwischenzeitlich“ improvisiert. Ich könnte sofort aufmachen.“

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Sie selbst sei in der Coronakrise bisher noch mit „einem blauen Auge“ davongekommen, sagt Karoline Dumpe. Nicht zuletzt aufgrund ihres treuen Stammpublikums: „Die Menschen, die wirklich Kunst erleben wollen, kommen bei Wind und Wetter und nehmen alle Einschränkungen in Kauf. Denn unsere Arbeit ist eine Auszeit vom Alltag. Ein Bild gibt geistige Anregungen.“

Künstlerin begreift die Coronarise als Herausforderung

Karoline Dumpe hat sich vorgenommen: „Ich plane einfach künstlerisch weiter, denn wir werden diese Zeit überstehen“, ist sie überzeugt. Die Corona-Serie dokumentiere auf ihre Weise diese außergewöhnliche Zeit, die sie als Herausforderung für sich und ihre Kunst begreife. „Bisher haben wir geglaubt, alles sei selbstverständlich. Das wird jetzt auf den Prüfstand gestellt. Aber wir müssen mutig sein, müssen mutig vorangehen.“ Die Galeristin und Künstlerin Karoline Dumpe liefert hierfür das beste Beispiel.