Gladbeck. Zwischen dem SPD-Spitzenduo Bennarend und Wedekind ist öffentlich Streit entbrannt. Es geht um Facebook-Äußerungen des Ratsfraktionschefs.

In der SPD Gladbeck ist es zu einem Streit zwischen dem Stadtverbandsvorsitzenden Jens Bennarend und dem Vorsitzenden der Ratsfraktion, Wolfgang Wedekind, gekommen. Nach einer Diskussion im sozialen Netzwerk „Facebook“ über die SPD-Wahlkreiskonferenz, bei der der nächste SPD-Bundestagskandidat nominiert wurde, hat sich Bennarend von Äußerungen Wedekinds auf Facebook öffentlich distanziert und sie als „ausfallende Reaktionen“ bezeichnet.

Wedekind habe, schreibt Bennarend in einer Pressemitteilung, auf Facebook „kritische Kommentare von Bürgern“ zur als Präsenzversammlung abgehaltenen Wahlkreiskonferenz am 19. Januar als „flegelhaft“ und „unverschämte Dummschwätzerei“ bezeichnet. „Das ist nicht der Ton, mit dem wir - egal ob auf Facebook oder auf der Straße - mit Kritik umgehen sollten“, so der Stadtverbandschef, der mitteilt, dass nicht nur er, sondern der geschäftsführende Vorstand der SPD Gladbeck von Wedekinds Äußerungen distanziere.

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Schon nach der Wahl gerieten Bennarend und Wedekind aneinander

„Ich kann jeden verstehen, der in der Corona-Krise kritisiert, dass wir die Wahl unseres Bundestagskandidaten auf einer Versammlung mit fast 60 Delegierten wählen mussten“, so der Vorsitzende weiter. „Dass das in der Corona-Krise für Unverständnis und Unmut bei Bürgern führt, ist mehr als verständlich. Wir hätten auch lieber einen anderen, digitalen Weg gewählt.“ Das Wahlgesetz lasse dies jedoch nicht zu, erklärt Bennarend und ergänzt: „Es ist aber unsere Aufgabe, dies den Menschen zu erklären und nicht mit Schelte auf ihre nachvollziehbare Kritik zu reagieren.“

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Fraktionschef Wedekind wollte sich auf Anfrage der WAZ zu der öffentlichen Kritik des Stadtverbandsvorsitzenden nicht äußern. Bereits im Herbst war von einer Missstimmung zwischen Bennarend und Wedekind die Rede gewesen, als Wedekind nach der Kommunalwahl überraschend gegen Bennarend um den Vorsitz der neuen SPD-Fraktion kandidierte und mit nur einer Stimme gewann.