Gladbeck. Corona und Konzeptänderung verzögerten den Baustart. Pflegedienst-Unternehmen plant ein Pflegeheim für 24 Beatmungs- und Intensivpatienten.

Schon gut ein Jahr ist der alte Stammbetrieb der Terwellen-Bäckerei an der Hegestraße in Rentfort inzwischen abgerissen. Im Frühjahr soll es nun mit den Bauarbeiten für das Neubauprojekt des ambulanten Pflegedienstes „Mipcura 24 GmbH“ aus Gladbeck auf dem Grundstück losgehen. Das bestätigte der Architekt des Bauvorhabens, Michael Becker aus Buer, der WAZ auf Anfrage.

Mipcura24 plant auf dem Grundstück ein Pflegeeinrichtung für Beatmungs- und Intensivpatienten. Chefin Nuray Gemici, die seit 2014 an der Rentforter Straße ihren ambulanten Pflegedienst betreibt, plant dort ein dreigeschossiges Haus plus Penthouse-Geschoss. Seit Januar 2020 hat Mipcura bereits die Baugenehmigung. Architekt Becker: „Das war sensationell, wie schnell die Stadt Gladbeck die Baugenehmigung ausgesprochen hat.“ Fast zu schnell, um angesichts der Corona-Schwierigkeiten seit fast einem Jahr und der Komplexität des Bauvorhabens (Becker) beginnen zu können.

Jetzt sind in dem Neubau 24 statt acht Pflegeinrichtungen vorgesehen

Bauherrin Nuray Gemici und Lebensgefährte Ismail Kayhan wollen nun im Frühjahr mit ihren Bauplänen in Rentfort loslegen.
Bauherrin Nuray Gemici und Lebensgefährte Ismail Kayhan wollen nun im Frühjahr mit ihren Bauplänen in Rentfort loslegen. © FUNKE Foto Services | Lutz von Staegmann

Schließlich gab es auch eine Konzeptänderung: Statt auf einer Etage acht Pflegeeinrichtungen für Beatmungs- oder Intensivpatienten einzurichten, wird es nun auf drei Etagen zusammen 24 solcher dauerhaften Wohn- und Pflegeplätze geben. Die ursprünglich geplanten Wohnappartements für Senioren entfallen. Im Penthouse-Geschoss entstehen vier Appartements (je zwei über 54 und 71 Quadratmeter) für Mitarbeiter des Pflegebetriebs.

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Dem Baubeginn des Hauptgebäudes an der Hegestraße stand und steht, so Becker, zunächst auch der Umbau des Altgebäudes im hinteren Teil des Grundstücks entgegen. Dort sollen auf zweimal 180 Quadratmetern Büros, Konferenz- und Schulungsräume eingerichtet werden. Hierher soll künftig auch der Sitz des Pflegebetriebs umziehen. Außerdem entsteht dort eine Wohnung für die Bauherrin. Aus logistischen Gründen, so Architekt Becker, wolle man zunächst den Umbau des hinteren Altgebäudes in Angriff nehmen, bevor das Hauptprojekt vorn an der Hegestraße realisiert werde. Für dieses Vorhaben im Hof erwarte man in Kürze die Baugenehmigung durch die Stadt und wolle dann sofort anfangen.

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Pflegedienstchefin Nuray Gemici sieht großen Bedarf an Intensivpflegeplätzen

Nuray Gemici will insgesamt mit ihrem Projekt einen besonderen Pflegebedarf für Beatmungs- und Intensivpatienten abdecken. Die 48-jährige Pflegedienst-Chefin, die Fachkrankenschwester für Anästhesie- und Intensivpflege ist und 25 Jahre im St.-Barbara-Hospital gearbeitet hat, will bei der Pflege dieser Patienten neben der Schulmedizin auch alternativmedizinische Angebote machen wird.

Dem Vernehmen nach fließt in das Neubauprojekt eine siebenstellige Investitionssumme. Becker rechnet als Baustart für das Hauptgebäude mit dem kommenden Sommer. Die Bauzeit wird rund eineinhalb Jahre betragen.