Gladbeck. Die Mipcura24 GmbH baut in Rentfort eine Pflegeeinrichtung für Beatmungs- und Intensivpatienten. Die alte Bäckerei Terwellen wird abgerissen.

In Rentfort geht in diesen Tagen ein Stück Gladbecker (Wirtschafts-)Geschichte zu Ende: An der Hegestraße werden Backstube und Stammsitz der ehemaligen Bäckerei Terwellen abgerissen, die vor eineinhalb Jahren in die Insolvenz gehen musste. An gleicher Stelle soll spätestens im Februar mit dem Bau eines neuen Gebäudes begonnen werden. Der ambulante Pflegedienst „Mipcura 24 GmbH“, der das Grundstück übernommen hat, plant dort ein dreigeschossiges Haus mit einer Pflege-WG für Beatmungs- und Intensivpatienten.

Mipcura-Chefin Nuray Gemici, die seit 2014 an der Rentforter Straße ihren ambulanten Pflegedienst betreibt, hofft auf eine schnelle Genehmigung des Bauantrages. Die Planungen sehen vor, dass der Neubau – in den eine siebenstellige Investitionssumme fließt – bereits im Spätsommer 2021 bezogen werden soll. Die Altbauten der Bäckerei Terwellen am Stammsitz werden abgerissen, um Platz für die Neubebauung zu schaffen. Nur das hintere Gebäude bleibt bestehen, dort werden nach einer Sanierung auf zweimal 180 Quadratmetern Büros, Konferenz- und Schulungsräume eingerichtet.

Mipcura will mit dem Projekt in Rentfort einen besonderen Pflegebedarf abdecken

Bauherrin Nuray Gemici und Lebensgefährte Ismail Kayhan präsentieren die Baupläne für die geplante Pflegeeinrichtung auf dem Rentforter Terwellen-Gelände.
Bauherrin Nuray Gemici und Lebensgefährte Ismail Kayhan präsentieren die Baupläne für die geplante Pflegeeinrichtung auf dem Rentforter Terwellen-Gelände. © FUNKE Foto Services | Lutz von Staegmann


Gemici will mit ihrem Projekt in Rentfort einen besonderen Pflegebedarf abdecken: Dauerhafte Wohn- und Pflegeplätze für Beatmungs- und Intensivpatienten. Geplant sind dafür im Erdgeschoss des Neubaus auf 450 Quadratmetern acht Pflegeeinrichtungen (Einzelzimmer) plus Gemeinschaftsflächen. „Und auch den Garten wollen wir für die Patienten herrichten“, so die 47-jährige Pflegedienst-Chefin, die Fachkrankenschwester für Anästhesie- und Intensivpflege ist und 25 Jahre im St.-Barbara-Hospital gearbeitet hat. Gemici ist es wichtig, dass sie bei der Pflege dieser Patienten neben der Schulmedizin auch alternativmedizinische Angebote machen wird.

Zum Projekt gehört, dass in den beiden Obergeschossen auf je 450 Quadratmetern zweimal acht Wohnappartements für Senioren entstehen, die auch kombiniert eine ambulante Pflege in Anspruch nehmen können. Und auch im aufgesattelten Penthouse mit 300 Quadratmetern Wohnfläche entstehen vier Appartements.

Stadtbaurat Kreuzer lobt das Vorhaben an der Hegestraße

Gemici wird, wenn das Bauvorhaben realisiert ist, mit ihrem Pflegedienst, der auf die mobile Intensivpflege und Heimbeatmungstherapie spezialisiert ist, von der Rentforter- zur Hegestraße ziehen. Derzeit beschäftigt der Pflegebetrieb 70 Mitarbeiter, überwiegend in Vollzeit. Gemici: „Wenn unser neues Haus fertig ist, kommen mindestens 20 weitere hinzu.“ Es sei nicht einfach, Mitarbeiter im Pflegebereich zu akquirieren, „aber machbar“.

Stadtbaurat Dr. Volker Kreuzer begrüßt das Bauvorhaben. „Das ist eine gute Lösung für Rentfort und für das Stadtbild.“ Mit der Investition werde ein Leerstand, eine drohende weitere Bauruine verhindert. Kreuzer stellte die Genehmigung des Bauantrages Anfang des Jahres in Aussicht.