Gladbeck. Die Anzahl der tatsächlich befallenen Bäume ist im Jahr 2020 gesunken. Aber aufgrund der Prophylaxe bleiben die Ausgaben konstant.

Rund 100.000 Euro hat die Stadt Gladbeck im Jahr 2020 für die Bekämpfung des Eichenprozessionsspinners (EPS) ausgegeben - in etwa so viel wie in der Saison davor. Dabei sei die Anzahl der tatsächlich befallenen Bäume gesunken, so Ralf Sonnenberg. Der Grün-Experte beim Zentralen Betriebshof Gladbeck (ZBG) erklärt, warum die Kosten konstant geblieben sind und es voraussichtlich bleiben.

"EPS ist nach wie vor ein Thema, das uns auch weiter begleitet", sagt Sonnenberg. Doch häufig, so berichtet der Fachmann, melden Gladbecker der Stadtverwaltung und dem Betriebshof Beobachtungen, die sich nicht als Befall mit der Raupe entpuppten. "Es handelte sich um ähnliche Gespinste in Kirschen, Weiden und anderen Bäumen. Der EPS geht aber nur auf Eichen. Ansonsten ist es in der Regel die Gespinstmotte - nicht schön, aber ungefährlich", erklärt Sonnenberg.

Gladbeck: Eichen werden mit einem Bakterium behandelt

Ganz anders der EPS, dessen Brennhaare beim Menschen toxische Reaktionen auslösen können. Sonnenberg beruhigt: "Wir hatten in Gladbeck keine nennenswerten Fälle." Aber es werde auch viel getan, um die Gefahr zu bannen. Und zwar durch Vorbeugung. Der Experte: "Wir besprühen prophylaktisch Eichen, von denen wir wissen, dass sie schon einmal befallen waren, mit einem Bakterium. Das Ergebnis ist, dass diese Bäume danach zu 90 Prozent nicht wieder betroffen sind." Zum Einsatz kommt der Bacillus thuringiensis (Bt). Nicht bewährt hätten sich Fallen: "Wir haben mit Kollegen in anderen Städten gesprochen. Die allgemeine Einschätzung ist, dass die Fallen nichts bringen."

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Die besagte Prophylaxe - also mit dem Bakterium - bedeutet aber auch, dass es im Stadtgebiet bei den 300 bis 400 Eichen bleibt, die gegen den Eichenprozessionsspinner behandelt werden - und eben auch bei den Kosten. Sonnenberg berichtet: "Dieser Baum ist sehr häufig in Gladbeck. Wir können gar nicht sagen, dass wir EPS-Schwerpunkte in bestimmten Stadtteilen haben. Anfangs hatten wir viele Fälle in Zweckel, doch mittlerweile gibt es überall Befall."