Gladbeck. . Die warme Witterung führt laut dem Gladbecker Experten Schregel zu einem explosiven Vorkommen der Eichenprozessionsspinner mit den Brennhaaren.

Als „Plage“ bezeichnete in der gestrigen Sitzung des Umweltausschusses die Beigeordnete Linda Wagner die Eichenprozessionsspinner (EPS) – „ein deutschlandweites Thema“, das sich täglich zuspitze.

Die Fallzahlen belegen diese Aussage: Als die Verwaltungsvorlage zur aktuellen „EPS“-Situation erstellt wurde, waren rund 250 betroffene Bäume registriert. Dieser Stand ist längst überholt: Inzwischen ist von 350 bis 400 befallenen Eichen die Rede, und es können noch mehr werden.

Eichenprozessionsspinner sind landesweit ein Problem. Fachfirmen kümmern sich um die Beseitigung der Tiere. Foto: Meinert
Eichenprozessionsspinner sind landesweit ein Problem. Fachfirmen kümmern sich um die Beseitigung der Tiere. Foto: Meinert

Im Vorjahr wurden 42 Fälle gemeldet, davor waren es 49. Bernhard Schregel. Grün-Experte beim Zen­tralen Betriebshof Gladbeck (ZBG), sagte, dass Raupen derzeit unter Generalverdacht stünden, dabei gebe „es ganz viele der Tiere, die haarig sind, und ganz viele, die sich in Gespinsten wohl fühlen.“ 50 Prozent der gemeldeten Fälle – per Melde-App bei der Stadtverwaltung, beim Ordnungsamt oder bei der Feuerwehr eingegangen – seien harmlos, könnten sogar angefasst werden.

Anders hingegen die nachtaktiven EPS-Raupen, die bei Berührung gesundheitliche Probleme auslösen können. Aber, so Schregel: „Wenn man nur an ihnen vorbeigeht und sie nicht anfasst, passiert gar nichts.“

Dauerhaftes Problem

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Er geht davon aus, dass „wir die Eichenprozessionsspinner dauerhaft nicht mehr los werden“. Als sich diese Raupen erstmals vor etwa 14 Jahren in Gladbeck breit machten, so der Fachmann, habe man sie mit einem Bazillus bekämpft. Diese Methode sei allerdings wegen Auflagen wie Absperrungen nicht mehr praktikabel. Sehr aufwendig müssten also die Tiere heutzutage entfernt werden. Mit dieser Aufgabe sei eine Spezialfirma beauftragt. Welche Kosten dafür anfallen, kann Gregor Wirgs als Leiter des zuständigen Ordnungsamtes noch nicht absehen.

Der Kuckuck ist der natürliche Feind der Raupen

Schregel erklärte die aktuelle „Plage“ so: „Warmes Wetter führt zu einem Anstieg der Eichenprozessionspinner.“ Im vergangenen Jahr sei die Witterung nasskalt gewesen – „da hatten wir weniger Probleme“. Der Eichenprozessionsspinner habe einen natürlichen Feind: den Kuckuck. Aber es gebe wohl kaum genug dieser Vögel, um allen EPS-Raupen in der Stadt den Garaus zu machen.