Gladbeck. Gladbecker Schulen sind sich einig. Trotz Lockdown und Distanzunterricht sollen die Halbjahreszeugnisse persönlich abgeholt werden.
Der zunächst bis Mitte Februar fortgeführte Corona-Lockdown bedeutet auch weiterhin Distanzunterricht an den Gladbecker Schulen. Die Ausgabe der Halbjahreszeugnisse zum Ende des Monats soll aber in der Regel in Präsenzform erfolgen. Damit die persönliche Abholung mit geringem Ansteckungsrisiko erfolgen kann, haben sich die Schulen individuell Abholverfahren überlegt. Schulleiter Ulrich Elsen beschreibt das anschaulich, indem er sagt, "die Zeugnisausgabe erfolgt in einer Art Drive-In-System".
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Der Chef der Erich-Kästner-Realschule (EKR) im tiefen Gladbecker Süden bewertet "die persönliche Abholung als die praktikabelste und verlässlichste Lösung". Das Schulministerium des Landes hat den Schulen coronabedingt auch eingeräumt, die Halbjahreszeugnisse via Post oder E-Mail zu verschicken. Für diese Alternativen sieht Ulrich Elsen aber das Problem, dass vorliegende Mail-Adressen nicht mehr aktuell sein könnten und beim Postversand nicht auszuschließen sei, "dass die Zeugnis-Dokumente knitterig ankommen". Zum Abholverfahren würden alle Familien über die Klassenlehrer informiert. Erste Abholer seien die Schülerinnen und Schüler der Jahrgangsstufe 10 am Freitag, 29. Januar, "denn für sie startet in der Woche darauf gegebenenfalls ja auch die Anmeldungsphase zu einer weiterführenden Schule". Am Montag und Dienstag folgen dann die Kinder der übrigen Jahrgangsstufen.
Persönliche Begegnung im Einbahnstraßensystem
An der Ingeborg-Drewitz-Gesamtschule (IDG) im Stadtnorden hat sich die Schulleitung für die persönliche Abholung der Zwischenzeugnisse entschieden. Dies soll möglichst im Einbahnstraßensystem erfolgen, um Begegnungen und Infektionsrisiko weitestgehend zu vermeiden. Zur zeitlich gestaffelten Ausgabe ohne große Wartezeiten stehe in jeder Klasse ein Lehrertandem bereit, sagt Direktorin Alrun ten Have. Vorteil der persönlichen Begegnung sei auch, dass über die Noten gesprochen "und den Schülerinnen und Schülern ein Ratschlag mit auf den Weg gegeben werden kann". Die Zeugnisausgabe soll für alle 1042 Schüler der IDG am 29. Januar erfolgen. Wie an allen Schulen ist auf persönlichen Wunsch auch eine postale Zustellung des Zeugnisses möglich.
Am Heisenberg-Gymnasium neben dem Nordpark sieht die Planung, "Stand heute", laut Direktor Peter Hogrebe so aus, "dass wir die Halbjahreszeugnisse zeitlich gestaffelt über den Tag am 29. Januar im Abholverfahren ausgeben". Einen anonymen Postversand hält der Schulleiter für wenig geeignet, "da mit dem Zeugnis zugleich noch bewertete Klassenarbeiten und Klausuren zurückgegeben werden". Um Begegnungen zu vermeiden und Distanz zu wahren, wolle das Kollegium die Weitläufigkeit des Schulgeländes für die Ausgabe nutzen. Hogrebe: "Mit drei Ausgabeorten am Westtrakt, am Osttrakt und am zentralen Forum." Pro Klassenstufe plane man für diese Art gestaffelten Drive-In "etwa eine Stunde Ausgabezeit ein".
Die Zeugnisse einzuscannen, würde einen großen Aufwand bedeuten
Die Rektorin der Lambertischule in der Stadtmitte, Cäcilia Nagel, hofft, dass am geplanten Ausgabetag, Donnerstag 28. Januar, "gutes Wetter ist". Denn dann könne "die Präsenzausgabe der Zeugnisse am Schultor erfolgen". Eine bekannte Anlaufstelle, die schon in der Vergangenheit coronabedingt zur Kommunikation auf Abstand mit Kindern und Eltern sowie zur Ausgabe von Arbeitsmaterialien genutzt wurde. Bei schlechtem Wetter erfolgt die Ausgabe am Schulgebäude. Die Klassenlehrerinnen und -lehrer werden die Eltern dazu noch konkreter informieren. Einen Zeugnisversand via E-Mail sieht die Grundschulleiterin als problematisch, "da es einen großen zusätzlichen Aufwand bedeuten würde, alle Zeugnisse einzuscannen".
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An der Regenbogenschule im Stadtosten bietet Rektorin Anne Frieß zwei individuelle Lösungen zur Wahl an. "Wir überlassen es den Eltern, ob das Zeugnis abgeholt wird, oder ob es zugeschickt werden soll." Das Abholen unter Corona-Schutzbedingungen sei insoweit erprobt, da Materialausgaben für das Lernen im Distanzunterricht zurzeit regelmäßig erfolgten. Die Klassenlehrerinnen und -lehrer suchten jetzt im Vorfeld den Kontakt via Telefon und Mail, "um die Wünsche der Eltern abzuklären". Aufgrund der zwei Schulgebäude der Ganztagsgrundschule könne die Präsenz-Ausgabe dann gut verteilt erfolgen, "so dass wenig Begegnungsverkehr stattfindet". Vorteil der persönlichen Abholung sei, "dass dann auch Gespräche mit den Klassenlehrern zum Zeugnis geführt werden können".