Gladbeck. Am Wochenende galt in Teilen Wittringen sowie im Nord- und Südpark erstmals die Maskenpflicht. Städtische Teams kontrollierten.
Es ist ein kalter, grauer Samstag im Januar. Dennoch sind auch an diesem frühen Nachmittag wieder einige Spaziergänger und Sportler in und um Wittringen unterwegs. Seit diesem Wochenende gilt für die Wittringer Marathonbahn sowie für Nord- und Südpark an Wochenenden zwischen 10 und 17 Uhr eine Maskenpflicht. Grund dafür ist die hohe Anzahl an Besuchern der jeweiligen Grünanlagen. Der Kommunale Ordnungsdienst KOD ist auch vor Ort und weist auf die neuen Maßnahmen hin.
"Sensibilisierung" nennen sie das. Sie überprüfen anhand der Autokennzeichen stichprobenartig, ob die Besucher die 15-Kilometer-Regel einhalten. In den Parks hängen bereits an vielen Stellen rote Hinweisplakate, die auf das Tragen eines Mund-Nasen-Schutzes aufmerksam machen. Die meisten Menschen, die am Nachmittag unterwegs sind, tragen ihre Masken, die Stimmung aber ist entspannt.
Walkerinnen beobachten, dass es unter der Woche gegen Abend voll wird auf der Marathonbahn
"Wir kommen gar nicht aus Gladbeck und haben erst hier von der Maskenpflicht erfahren", berichten die Schwestern Karin Simon (58) und Doris Marcinkowski (57). Die beiden kommen aus Bottrop und drehen regelmäßig in Wittringen ihre Walking-Runde. "Insgesamt ist eine Maskenpflicht schon sinnvoll", da sind sich die Schwestern einig, "aber ob das beim Laufen sein muss?" Und nur am Wochenende? Heute sei es nämlich eher leer auf der Marathonbahn.
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"Unter der Woche kommen wir auch her, da ist es gegen Abend manchmal ganz schön voll hier." Sie sind sich einig – wenn sie joggen würden, käme nur eine alternative Strecke infrage, auf der keine Maskenpflicht gilt. "Ich stelle mir das total anstrengend vor", sagt Karin Simon.
Viele finden die Maskenpflicht prinzipiell sinnvoll
Auch Pierre Damm joggt die Marathonbahn entlang. Der 31-Jährige läuft normalerweise gemeinsam mit seinem Papa, aber aufgrund der derzeitig hohen Corona-Infektionszahlen sind sie seit ein paar Tagen getrennt unterwegs. "Prinzipiell finde ich die Maskenpflicht sinnvoll", meint Pierre Damm. "Aber wenn keiner in der Nähe ist, setze ich die Skimaske ab, das ist einfach zu unangenehm beim Laufen."
Auf eine andere Laufstrecke innerhalb Wittringens auszuweichen und damit die Maskenpflicht zu umgehen, ist für ihn keine Alternative. "Ich laufe lieber ohne Handy oder anderes Zubehör. Hier auf der Marathonbahn muss ich keine Kilometerstände überprüfen - ich laufe meine zwei Runden, habe damit immer meine acht Kilometer. So kann ich gut entspannen."
Städtische Kontrollteams drehen auch im Nordpark ihre Runden
Auch im Nordpark zeigt sich ein entspanntes Bild. Städtische Kontrollteams drehen in gelben Warnwesten ihre Runden und bitten die Menschen, ihre Masken aufzusetzen. Eine Familie, die regelmäßig am Nordpark unterwegs ist, findet die Maskenpflicht nicht verkehrt. Allerdings hat sie den Eindruck, dass sich kaum Leute daran halten.
"Auf dem Spielplatz (auf dem die Maskenpflicht schon lange gilt) haben wir mehrfach erlebt, dass Masken nicht aufgesetzt werden." Sie wünschen sich stärkere Kontrollen seitens der Stadt, damit diese Maßnahme auch einen Effekt hat.