Gladbeck. Die Arbeit von Bestattern hat sich auch in Gladbeck durch Corona verändert. Dabei geht es darum, neue Wege der Trauerarbeit zu finden.

Nicht nur die Zahl der Trauergäste bei Beerdigungen ist durch die Corona-Beschränkungen begrenzt. Auch die Arbeit der Bestattungsunternehmen hat sich seit Ausbruch der Pandemie sehr verändert. Corona erschwert vor allem den Trauerprozess der Angehörigen, die sich – unabhängig ob eine Corona-Infektion vorliegt – aufgrund von Sicherheitsmaßnahmen in Heimen und Krankenhäusern häufig nicht persönlich verabschieden können.

Engpässe bei Bestattungen gibt es in Gladbeck wegen der Corona-Pandemie nicht

Bei Küper-Schlagheck Bestattungen geht das Team daher verschiedene Wege, um die Trauer der Angehörigen zu begleiten. Engpässe bei Bestattungen wegen vieler Corona-Todesfälle wie etwa in Sachsen, seien hier in der Region aber auszuschließen.

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„Das Wichtigste, was wir momentan machen können, ist für die Angehörigen da zu sein. In diesen Zeiten auch noch einen Menschen zu verlieren, ist besonders schwierig. Es gibt viele Unsicherheiten, und manche gewohnten Wege des Trauerprozesses können nicht gegangen werden“, weiß Michael aus dem Siepen, Bestatter und Geschäftsführer der aus dem Siepen-Gruppe, zu der auch das Gladbecker Unternehmen Küpper-Schlagheck gehört. Er und sein Team wollen den Angehörigen ein Ruhepol sein und gehen seit nun fast einem Jahr verschiedene und neue Wege der Trauerbegleitung. „Wir haben früh gemerkt, dass da viel Gesprächsbedarf ist und nehmen uns natürlich auch mehr Zeit für die Angehörigen. Dass man einfach mal erzählen kann, ist gerade jetzt besonders wichtig.“

Es geht auch um die Sicherheit der Mitarbeiter in den Bestattungsunternehmen

Neben der emotionalen Stütze und Sicherheit für die Hinterbliebenen zählt für aus dem Siepen aber auch die praktische Sicherheit seiner Mitarbeiter. Die Beratungsgespräche finden unter Einhaltung von Abstands- und Desinfektionsregeln sowie mit Mund-Nase-Schutz statt. Im Umgang mit den Verstorbenen, die positiv auf Corona getestet oder als Verdachtsfall eingestuft wurden, gelten besondere Vorschriften. „Unsere Mitarbeiter tragen einen Schutzanzug, Schutzbrille, Maske und selbstverständlich Handschuhe“, beschreibt der Bestatter die Maßnahmen, die auch eine Signalwirkung haben sollen. „Wir sind auf alle Eventualitäten vorbereitet, darauf können sich die Angehörigen verlassen“, so aus dem Siepen.

Die persönliche Trauerfeier ist ganz besonders wichtig

Bei der eigentlichen Trauerfeier greifen die Berater auf verschiedene Hilfsmittel zurück. „Gerade wenn man sich nicht vom Verstorbenen verabschieden konnte, ist eine persönliche Feier wichtig, die den verstorbenen Menschen widerspiegelt. Einmal haben wir zum Beispiel für einen leidenschaftlichen Motorradfahrer das Motorrad in der Halle aufgebaut oder für einen Eisenbahner Blumengestecke als Andreaskreuze organisiert“, erzählt der Bestatter.

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Vielen Angehörigen helfen solche Angebote, sich vom Verstorbenen zu verabschieden, gerade wenn die Zahl der Trauergäste beschränkt ist und man auch hier Abstandsregeln zu beachten hat. „Unser Ziel ist, es trotz der vielen Einschränkungen eine individuelle und schöne Feier zu ermöglichen und den Angehörigen ein Stück Sicherheit zu geben“, so der Bestatter.

>>> Nachrichten wie aus Sachsen, wo die Bestattungsunternehmen Engpässe melden und sich Särge stapeln, prognostiziert Bestatter aus dem Siepen für Gladbeck und Umgebung nicht.

„Bei uns gibt es keine längeren Wartezeiten. Auch hier gilt es den Verstorbenen die Angst zu nehmen: Es wird, zumindest bei Küpper-Schlagheck, keine Verzögerung zum Nachteil der Angehörigen geben“, versichert aus dem Siepen.

Sowohl Urnen-, als auch Erdbestattungen könnten ohne Probleme stattfinden.