Gladbeck. Kostenlose FFP2-Mundschutze werden an Berechtigte nur noch gegen Coupon vergeben. Apotheker kritisieren, dazu fehlte die Information.

Das neue Verfahren zur Gratis-Verteilung von FFP2-Schutzmasken an berechtigte Personen stößt auf die Kritik von Apothekern in Gladbeck. "Die Vorabinformation zum Prozedere war schlecht und hat so viele Bürger nicht erreicht", sagt Apothekensprecherin Dorothee Pradel. Etwa jeder zweite Kunde frage derzeit nach den Gratismasken "und weiß nicht, dass es die jetzt nur noch gegen Coupon-Vorlage gibt", ergänzt Apotheker Christoph Witzke. Das vom Gesundheitsministerium dazu gewählte Verfahren sei viel zu umständlich.

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Dabei kritisieren die Apotheker nicht die Coupon-Idee an sich. Mit dem Berechtigungsnachweis soll Missbrauch verhindert werden. Denn vorab war es nur möglich, via Altersnachweis die vom Bund finanzierten Gratis-Masken in Apotheken zum Schutz älterer Bürger ab 60 Jahren und Risikopatienten zu erhalten. Was offenbar auch zum Apotheken-Tourismus führte, um illegal so viele wie möglich der eigentlich auf drei Masken pro Berechtigtem gedeckelten Mundschutze abzugreifen.

Die Masken-Coupons sollen fälschungssicher sein

Das sollen die neuen Coupons verhindern, die fälschungssicher von der Bundesdruckerei hergestellt und dann über die Krankenkassen an ihre Versicherten verschickt werden. "Ein viel zu hoher logistischer Aufwand", so dass es nicht wundere, "dass es dauert, bis die Coupons die Berechtigten erreichen", sagt Witzke. Es wäre doch einfacher gewesen, "wenn die Krankenkassen selbst Coupons erstellt und an ihre berechtigten Mitglieder verschickt hätten". Auch wenn die nicht so fälschungssicher wären, "sei der Aufwand für Missbrauch doch immer noch gegeben", und würde sich wohl in zu vernachlässigender Anzahl halten, so der Apotheker.

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Dorothee Pradel wurde derweil am Freitagnachmittag vom Apothekerverband Westfalen Lippe informiert, dass die ersten Coupons ab kommendem Montag, 11. Januar, in drei Wellen versendet werden sollen. Pradel: "Zunächst an die ab 75-Jährigen, zwei Wochen später an die 70- bis 74-Jährigen und alle Risikopatienten sowie weitere 14 Tage später an die 60- bis 69-Jährigen."

Die Apotheker haben sich mit FFP2-Masken gut bevorratet

Beide Apotheker beruhigen, dass bei Erhalt der Coupons kein Grund zur Eile nötig sei: "Die Apotheker haben sich gut bevorratet, so dass genügend Masken zum Verteilen vorhanden sind."