Gladbeck. Keine und große Fans des Gladbecker Streichezoos können sich freuen. Die Zwangspause wurde für eine farbenfrohe Überraschung genutzt.

Ein Auf und Ab der Ereignisse hat auch das Pfleger- und Orga-Team des Gladbecker Streichelzoos und der Vogelinsel im Jahresverlauf mit der Corona-Pandemie erlebt. Nach Teillockerung der behördlichen Auflagen im Sommer waren die beliebten Ausflugsziele für den Besucherverkehr vorbereitet worden, um dann mit dem Anstieg der Coronazahlen doch weiter geschlossen zu bleiben. Kleine und große Fans der Tierwelt in Wittringen können sich aber auf eine farbenfrohe Überraschung freuen, die sie erwartet, sobald die Pforten des Streichelzoos wieder öffnen.

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"Wir haben die Zeit ohne Publikum genutzt und die Graffiti-Künstler Christina Roewer und Maurizio Bet engagiert, um die Fassade des Lagergebäudes neben dem Warmhaus am Streichelzoo zu verschönern", informiert Silke Kuckert-Brinkmann, verantwortliche Fachfrau im Zentralen Betriebshof (ZBG) für die Unterhaltung des Areals im Stadtpark. Bei gutem Wetter, ohne Zeitdruck und über die Sommermonate hinweg war das Duo mit Spraydosen und Pinseln farbenfroh aktiv. Besonders interessierter Beobachter sei dabei Pfau Paul gewesen, der sich frei im Streichelzoo bewegen darf. "Insgesamt war es schön, in der Gesellschaft der Tiere zu arbeiten", so Christina Roewer.

Die unansehnlich bemooste Fassade hat sich in einen echten Hingucker verwandelt

Durch die gelungene Arbeit der Künstler hat sich mit einer Investition von insgesamt 3000 Euro die zuvor teils bemooste und eher unansehnliche Fassade in einen echten Hingucker verwandelt. Überlebensgroß sind hier besondere Lieblinge der Streichelzoo- und Vogelinsel-Besucher zu sehen wie das putzige Paar Ruyter und Ruyterin, das mit Glückskleeblatt und freundlichem Lächeln auf die Meerschweinchenfans herabblickt. Und freilich ist auch der stolze wie neugierige Pfau Paul riesig vor dem Ehrenmal-Hintergrund als Portrait zu sehen. Die farbenfrohe Schau der Berühmtheiten erinnert aber auch an verstorbene Besucherlieblinge wie den Ziegenbock Jürgen, der jetzt wohl im Tierhimmel eine afrikanische Zwergziegenherde anführt. Alle tollen Tierportraits werden künftig sicherlich beliebte Fotomotive der Besucher sein.

Südwestlich des Schlossteiches, direkt neben dem großen Abenteuerspielplatz, liegt das Freigehege. Auf einer Fläche von rund 3900 Quadratmetern ist neben dem Streichelgehege mit den Ziegen auch das Refugium für Kamerun-Schafe und Hängebauchschweine zu sehen. Im Vogelwarmhaus können während der kälteren Jahreszeit zudem die buntgefiederten rund 250 Piepmätze beobachtet werden, die Mitte Mai in ihre Sommerquartiere (elf Volieren) auf die 840 Quadratmeter große Vogelinsel umziehen, wie auch die Meerschweinchen und Zwergkaninchen.

Das eintrittsfreie Angebot kostet jährlich rund 200.000 Euro

Der kleine Zoo ist für Gladbecker Generationen ein Besuchermagnet und ein Freizeitvergnügen, das den Bürgern kostenlos angeboten wird, der im Unterhalt aber freilich finanziert werden muss. "Rund 200.000 Euro müssen dafür jährlich aus dem Budget des Zentralen Betriebshofes Gladbeck aufgewendet werden", überschlägt Ralf Sonneberg, gesamtverantwortlicher Fachbereichsleiter Grünflächen. Denn das eintrittsfreie Angebot bedeute ja "Kosten für die Pflege der Anlage, für das Futter der Tiere, für Strom, Wasser, Versicherungen oder den Tierarzt".

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Um das tägliche Geschehen kümmern sich die Leitende Tierpflegerin Meike Holthaus und ihr Team, die jetzt auch Reparaturen an den Gehegezäunen oder Volieren durchgeführt und einen alten ZBG-Bauwagen als neues Hühnerhaus aufgestellt haben. Ralf Sonnenberg schätzt den besonderen Einsatz der Kolleginnen und Kollegen, "da gehört viel Herzblut dazu, denn die Tiere müssen ja an jedem Tag in der Woche versorgt werden, auch an Heiligabend oder Neujahr". Und wenn ein Jungtier erkranke, "wird es auch schon mal zuhause aufgepäppelt".

Der Mini-Zoo öffnet, sobald es die Corona-Regeln wieder zulassen

Apropos Tierliebe. Meike Holthaus bittet alle Streichelzoo- und Vogelinsel-Fans um Verständnis, "dass die Tiere nicht von Besuchern gefüttert werden dürfen". Kleine wie große Tierfreunde könnten zum Beispiel oft nicht unterscheiden, "ob die am Wegesrand gepflückte Pflanze für das damit gefütterte Tier giftig ist oder nicht". Wer den Gladbecker Mini-Zoo unterstützen möchte, könne dies aber gerne zum Beispiel mit einer Spende originalverpackten Trockenfutters tun. Für weitere Informationen kann Ralf Sonneberg kontaktet werden (Tel. 99 25 40 oder ralf.sonnenberg@zb-gladbeck.de). Der Fachbereichsleiter verspricht allen Freunden der Gladbecker Tier-Oase: "Sobald es die Corona-Bestimmungen zulassen, werden Streichelzoo und Vogelinsel wieder für die Öffentlichkeit geöffnet".