Der Sprühdosen-Künstler Maurizio Bet hat viele Flächen in Gladbeck veredelt. Oft in Zusammenarbeit mit der Jugendkunstschule.

Der Ruhrpott wurde früher ja oft und gern als Beispiel für besonders graue und triste Städte bemüht. Doch spätestens seit dem Strukturwandel entspricht dieses Bild nicht mehr der Wahrheit.

Einer der Menschen, die Gladbeck zu einem etwas farbenfroheren Äußeren verhelfen, ist der Graffiti-Künstler Maurizio Bet, besser bekannt unter seinem Pseudonym Anteiichi. „Die Städte sind oft viel zu grau“, so Bet im Gespräch mit der WAZ. „Da tut ein bisschen Farbe sehr gut und lockert auf, selbst wenn es nur ein paar Stromkästen oder Wände sind, die verschönert werden.“

Die bunte Europabrücke ist ein gutes Beispiel

Der freischaffende Künstler, der sich mittlerweile über die Grenzen Gladbecks hinaus einen Namen gemacht hat, verpasste bereits einigen Flächen im Stadtgebiet ein bunteres Erscheinungsbild: 2013 besprühte er künstlerisch im Rahmen des Projektes „Familienfreundliche Stadtmitte“ die Turnhalle der Lambertischule, die immer wieder Opfer von Schmierereien wurde.

Drei Jahre später verschönerte er zusammen mit Jugendkunstschülern die Plexiglaswände der Europabrücke mit farbenfrohen Kunstwerken. Die Motive: markante Gebäude wie St. Lamberti oder der Sparkassenturm. Doch auch das Stadtwappen und der Nordsternpark sind dort zu finden.

Kinder malen freier als Erwachsene

Anteiichis jüngste Aktion ist das Verzieren von Stromkästen – eine Aktion, die auf viel Anklang in der Bevölkerung gestoßen ist.

Neben seiner Tätigkeit als Graffiti-Künstler gibt Maurizio Bet Kurse an der Jugendkunstschule sowie diversen Grundschulen. Die Arbeit mit Kindern bereitet ihm viel Freude und bringt gleichzeitig neue Inspiration: „Der Geist von Kindern ist viel freier, als der von Erwachsenen. Die leben sich kreativ viel intensiver mit den Farben aus.“

Malen mit den Farben des Lieblingsvereins

Eine Erfahrung, die auch die Leiterin der Jugendkunstschule, Sibylle Assmann, teilt: „Wenn die Kinder Farben mischen, dann so wild, dass manchmal am Ende nur noch braun übrig bleibt.“ Generell habe sie auch die Beobachtung gemacht, dass Kinder gern mit den Grundfarben Rot, Gelb und Grün malen. Wenn es ans Mischen geht, arbeiten die jungen Kunstschüler gern mit warmen Tönen, so Assmann.

Die Einzige Ausnahme: „Pink. Pink wirkt immer anziehend, besonders auf die Mädels.“ Bei vielen Jungen dagegen gebe es eine Vorliebe für die Farbkombination blau-weiß. Assmann: „Da spielt dann der Lieblingsverein eine Rolle.“