Gladbeck. Neue App-Funktionen bieten Prognosen und Tipps zum Schutz gegen Einbrüche an. Die Fallzahlen dürften in Corona-Zeiten sinken
Per App können sich Bürger in Nordrhein-Westfalen über das Risiko informieren, Opfer eines Einbruchs zu werden. Sollten potenzielle Täter etwa das Gebiet von der eigenen Haustür in Gladbeck ins Auge gefasst haben? Der „Einbruchsradar“ wurde gemeinsam mit der Versicherung Provinzial und dem Fraunhofer Institut Fokus entwickelt. Bei dem Angebot handelt sich um eine neue Funktion der bereits bestehenden „MehrWetter-App“. Zudem werden einige Funktionen in die App „KATWARN“ eingebunden.
„Es ist für die Bürger schon interessant zu sehen, an welchen Stellen Fähnchen stecken“, sagt Ramona Hörst, Sprecherin im Polizeipräsidium Recklinghausen. Zeigen die Markierungen doch an, wo Kriminelle in Wohnungen und Häuser eingedrungen sind. Mehr noch: Es werden eben nicht nur Taten angezeigt, sondern auch Prognosen zur Einbruchswahrscheinlichkeit erstellt, die Bürger gleichfalls abrufen können.
Die Polizei verzeichnet sinkende Einbruchszahlen
Die Einbruchsentwicklung „steht mit Sicherheit auch im Fokus für den Kriminalitätsbericht 2020“, so Ramona Hörst. Selbst wenn derzeit noch keine Daten vorliegen, schätzt die Polizeisprecherin die Lage so ein: „In der jüngsten Zeit war es so, dass die Einbruchszahlen nicht nach oben gegangen sind, sondern tendenziell nach unten. Das hat mit der Corona-Pandemie zu tun“, so Hörst. Bedeutet: Wenn die Menschen zuhause bleiben, halten sich Einbrecher fern. Schließlich wollen Täter nicht bei ihrem Tun gestört werden und auf ihre Opfer stoßen.
Aber auch vor der Ausbreitung des gefährlichen Virus‘ stellte die Polizeibehörde in Recklinghausen im Kriminalitätsbericht 2019 fest, dass der Wohnungseinbruchsdiebstahl in Gladbeck auf dem zweitniedrigsten Niveau der vergangenen zehn Jahre lag. 124 Fälle gingen in die Statistik ein, zwölf wurden aufgeklärt. Zum Vergleich: Im Jahr zuvor, 2018, registrierte die Behörde 122 Fälle. 19 klärten die Ermittler auf.
Experten geben Tipps, wie sich Einbrüche verhindern lassen
Die Polizei gibt immer wieder Tipps, wie sich Bürger vor Einbrechern schützen können. Stichwort: „Riegel vor“. Auch dazu bietet der „Einbruchsradar“ Informationen, denn die zentralen Ziele der App lauten: Prävention stärken! Die Aufmerksamkeit für das Thema in der Bevölkerung erhöhen!
+++ Damit Sie keine Nachrichten aus Gladbeck verpassen: Abonnieren Sie unseren WAZ-Newsletter. +++
Per Push-Mitteilung können Nutzer Einbruchsprognosen empfangen, die eine Gültigkeit von einer Woche haben. Auf einer Stadtkarte sind Tatorte gekennzeichnet – allerdings ohne die Möglichkeit, Rückschlüsse auf konkrete Adressen ziehen zu können. Die Apps sind kostenlos im App Store und im Google Play Store verfügbar.
Lesen Sie mehr aus Gladbeck hier.