Gladbeck. Das Krankenhaus in Gladbeck hat alle reservierten Intensivbetten belegt. Auch die Isolierstation ist nahezu voll. Chefarzt ist besorgt.
Das St.-Barbara-Hospital versorgt immer mehr Corona-Patienten. Am Tag nach Weihnachten meldete das Krankenhaus in Gladbeck: Wir sind voll! Die für Covid-19-Patienten reservierten Betten und Stationen seien nahezu belegt. "Die Situation ist heftig", so Dr. Heinz-Dieter Oelmann, Chefarzt der Neurologie und Ärztlicher Direktor des Krankenhauses.
"Wir schrammen seit Tagen ganz nahe am Zustand vorbei, dass wir umziehen und die Covid-Bereiche ändern müssen", so Dr. Oelmann weiter. Sämtliche sechs für Corona-Patienten reservierten Intensivbetten seien belegt, alle diese Patienten würden auch beatmet. Die anderen sechs Betten auf der Intensivstation seien derzeit noch für anderen Patienten da - und auch voll belegt. "Denn die anderen Krankheiten machen keine Pause", so der Chefarzt.
Bei noch mehr Corona-Patienten müsste neu organisiert werden
Noch mussten keine weiteren Intensivbetten im Aufwachraum aufgebaut werden. "Das wäre möglich, aber sehr schwierig und mit großem organisatorischen Aufwand verbunden." Dann wären auch kaum noch Operationen möglich. Schon jetzt stehe das Personal, ob Ärzte oder Pflegekräfte, nahe an der Belastungsgrenze, betont der Chefarzt. "Das ist alles über Dauer in dieser Intensität kaum durchzuhalten."
Auf der Isolierstation seien 25 der 31 Betten belegt - auch hier seien kaum noch Kapazitäten vorhanden. Grund: Es gebe auch Zweibettzimmer, und nicht immer könne man sie (Stichwort: Belegung mit Männern und Frauen) komplett belegen.
Chefarzt hat "größte Sorgen" beim Blick nach vorn
Mit Blick nach vorn macht sich der Chefarzt "größte Sorgen", wie er sagt. Noch sei im Krankenhaus keine Erleichterung durch den Lockdown spürbar, auch wenn derzeit die offiziellen Corona-Zahlen sinken würden. Im Gegenteil: Er befürchtet Anfang und Mitte Januar weiter steigende Corona-Patientenzahlen durch die Weihnachtstage und den kommenden Silvestertag. Oelmann: "Ich kann nicht nachvollziehen, warum Menschen das Virus immer noch nicht ernst nehmen und die Kontaktbeschränkungen ignorieren."
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