Gladbeck. Zumeist Senioren sollen auch im Vodafone-Shop in Gladbeck betrogen worden sein. Eine Gladbeckerin meldete sich bei der WAZ. Ihr wurde geholfen.

Verzweifelt hat sich Seniorin Liselotte T. nach dem WAZ-Bericht über den Betrugsverdacht zum Schaden von Kunden des Gladbecker Vodafone-Shops in der Redaktion gemeldet und um Hilfe gebeten. „Ich bin von dem Verkäufer in der Filiale an der Hochstraße auch hereingelegt worden“, ist sich die 83-Jährige sicher. Sie habe plötzlich viel mehr zahlen müssen, als zuerst vereinbart und ihr zugesagt worden sei. Rund 20 Euro habe ihr monatlicher Vodafone-Vertrag kosten sollen, „jetzt zahle ich fast 73 Euro“, so die Gladbeckerin. Sie habe dazu schon mehrere Anläufe über die Vodafone-Kundenhotline unternommen, „um das zu klären und zu ändern“. Wenn sie mal durchgekommen sei, „dann hat man mir gesagt, man könne den Vertrag erst zum Ablauf im September 2021 kündigen oder verändern“.

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Nach dem Tod ihres Mannes sei sie zum Vodafone-Shop gegangen, um den Vertrag entsprechend auf ihren Namen und ihre Bedürfnisse zu ändern, erzählt die Seniorin weiter. Jetzt müsse Sie auch für Internet bezahlen: „2Play400, das ich doch gar nicht nutze“. Sie vermute, dass sie zu den Senioren gehöre, die in der Gladbecker Vodafone-Filiale betrogen worden seien.

Bestandskunden wurde ohne deren Wissen Datenkarten aufgebucht

Der Sprecher des Konzerns, Volker Petendorf, hatte auf Anfrage der WAZ im ersten Bericht bestätigt, dass Bestandskunden des Shops in Gladbeck an der Hochstraße 30 „ohne deren Wissen bei Vertragsverlängerungen zusätzliche Datenkarten aufgebucht wurden, um dafür – zu Unrecht – Provisionen von Vodafone zu bekommen“. Zumeist seien dies ältere Personen gewesen. Diese Unregelmäßigkeiten hätten sich nach Verdachtshinweisen von Kunden und darauf erfolgten internen Überprüfungen bestätigt. Vodafone hatte daraufhin die Zusammenarbeit mit dem Shop-Betreiber beendet und Strafanzeige wegen Betrugsverdachtes bei der Staatsanwaltschaft Essen gestellt.

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Auf Bitte der WAZ überprüfte Vodafone nun den Vertrag der Gladbecker Seniorin. „Demnach ist der Vertrag von der Kundin unterzeichnet worden“, informiert Petendorf. Die Leistungen, Telefonanschluss und Kabelfernsehen, seien zunächst zeitlich befristet und rabbattiert angeboten worden, um dann nach Ablauf zum üblichen Preis abgerechnet zu werden. „Da es hier aber offensichtlich zu einem Missverständnis gekommen ist, wollen wir der Kundin gerne entgegen kommen, da Sie ja kein Internet nutzen möchte“, so der Vodafone-Sprecher weiter. Daher werde der Vertrag jetzt auf Telefon- und TV-Kabelanschluss für 45 Euro im Monat rückwirkend geändert. „Zudem gewähren wir eine Gutschrift für die letzten zwei Monate von 60 Euro.“

Ohne die Hilfe der WAZ wäre ich nicht weiter gekommen

Man habe sich bei ihr entschuldigt „und Gott sei Dank jetzt endlich geholfen“, freut sich Liselotte T., die sich zudem herzlich bedankt: „Ohne die Hilfe der WAZ wäre ich da nicht weiter gekommen“. Weiter gehen soll es im bislang geschlossenen Vodafone-Shop an der Hochstraße 30 auch. „Der Gladbecker Standort wird wiedereröffnet“, informiert Sprecher Petendorf. Man stehe dazu bereits in Kontakt mit Shop-Betreibern aus der Region, „die Interesse gezeigt haben“.