Gladbeck. Vodafone hat Strafanzeigen gegen einen Gladbecker gestellt, der auch Handy-Shops in Herne und Gelsenkirchen führte. Kunden seien betrogen worden.
Die Mobilfunkgesellschaft Vodafone hat Strafanzeige gegen einen Gladbecker Unternehmer gestellt. Aus Sicht des Unternehmens soll der Mann, der in Gladbeck, Bottrop, Herne und Gelsenkirchen Vodafone-Shops geführt hat, unsaubere Geschäfte betrieben und Kunden betrogen haben.
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Die Betrugsvorwürfe sollen sich zum Nachteil von Kunden der Vodafone-Shops in den Innenstädten von Gladbeck (Hochstraße 30), Gelsenkirchen (Bahnhofstraße 19) und Herne (Bahnhofstraße 9c) ereignet haben. „Konkret wurde Bestandskunden ohne deren Wissen bei Vertragsverlängerungen zusätzliche Datenkarten aufgebucht, um dafür – zu Unrecht – Provisionen von Vodafone zu bekommen. Zumeist waren dies ältere Personen“, sagt Vodafone-Sprecher Volker Petendorf. Kunden sei dies aufgefallen, die sich an Vodafone gewendet hätten. Die internen Ermittlungen hätten den Verdacht bestätigt, „so dass Vodafone die Zusammenarbeit mit diesem Partner beendet, dessen Ladenlokale in allen drei Städten geschlossen und Strafanzeige wegen Betrugsverdachtes bei der Staatsanwaltschaft Essen gestellt hat“.
Eventuell weitere betroffene Kunden können sich bei Vodafone melden
Wie hoch der entstandene Schaden ist, oder wie viele Kunden konkret betroffen sind, nennt Vodafone nicht. „Mit den betroffenen Kunden dieses Vertriebspartners klärt Vodafone etwaige Unstimmigkeiten bei Verträgen und Produktbestellungen im direkten Dialog“, so Petendorf weiter. „Sollten noch weitere Kunden dieses Vertriebspartners von Unregelmäßigkeiten betroffen sein, sich bisher aber noch nicht bei Vodafone gemeldet haben, so mögen diese bitte die Vodafone-Kundenbetreuung kontaktieren“ ( 0800-444 059 35 98 ).
Neuer Shop-Betreiber gesucht
Vodafone sucht neue Betreiber für den Shop in der Gladbecker Fußgängerzone sowie in Gelsenkirchen und Herne . Denn das Mobilfunk-Unternehmen habe auch weiterhin Interesse, „im stationären Einzelhandel in gut frequentierten Fußgängerzonen präsent zu sein“, so Konzernsprecher Volker Petendorf.
Die Neueröffnung könne dann kurzfristig erfolgen . Dies sei möglich, „da wir Hauptmieter der drei betroffenen Ladenlokale geblieben sind, und wir mit dem gekündigten Unternehmen lediglich einen Untermietvertrag geschlossen hatten“, so der Konzernsprecher.
Der gekündigte Betriebspartner der drei benannten Vodafone-Shops möchte sich auf Anfrage der WAZ nicht zu den Vorwürfen äußern. Er hätte gerne seine Sicht geschildert, sein Anwalt habe ihm davon aufgrund des laufenden Verfahrens zum jetzigen Zeitpunkt aber abgeraten.
Bei Fehlverhalten geht Vodafone rigoros gegen Shop-Partner vor
Vodafone stelle nicht in Frage, dass der einstige Partner zahlreiche Kunden gut beraten und mit diesen saubere Verträge abgeschlossen habe, sagt Vodafone-Sprecher Petendorf. „Entscheidend für Vodafone ist ein tadellos ehrliches, sauberes und nachhaltiges Geschäft und eine kompetente Beratung der Kunden. Wenn ein Vertriebspartner jedoch Verträge einreicht und Produktbestellungen auslöst, die von dem Kunden definitiv nicht gewollt sind, so gehen wir gegen diesen Partner auch bei Einzelfällen rigoros vor .“ Dabei räume das Unternehmen ausreichend Gelegenheit zur Stellungnahme ein, und handele im abgestuften Verfahren – „von Abmahnungen über einen befristeten Stopp der weiteren Vermarktung bis hin zur vollständigen Beendigung der Zusammenarbeit und Einleitung von Strafverfahren“. Genau dieses sei hier geschehen.
Insgesamt habe sich Vodafone seit Jahresbeginn von fünf verschiedenen Vertriebspartnern aufgrund von Unregelmäßigkeiten getrennt. Zu den zwölf betroffenen Standorten gehörten neben den bereits genannten „auch Partneragenturen in Remscheid, Solingen, Leverkusen, Opladen und Leichlingen“, so Volker Petendorf. Diese würden aber von einem anderen Händler betrieben und Beziehungen zu dem beschuldigten Gladbecker gebe es nicht.