Gladbeck. Ein großes Stück der Lücke bei Kita-Plätzen in Gladbeck soll geschlossen werden. In der Stadtmitte und in Rentfort gehen die Arbeiten voran.
Nach einiger Verzögerung geht es endlich auch sichtbar voran mit dem Sofortprogramm der Stadt zur zügigen Schaffung von neuen Kindergartenplätzen in Gladbeck. In der Stadtmitte, auf der Freifläche des ehemaligen Standortes der Flüchtlingsunterkunft an der Uhlandstraße, werden aktuell Container-Module aufgestellt. An der Berliner Straße, am Rande der Freifläche des Sportplatzes Rentfort-Nord, sind Bagger vorgefahren, um die Bodenfläche für die Kita-Module vorzubereiten.
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Zurzeit fehlen allein 380 Kita-Plätze für angemeldete Kinder im Alter über drei Jahre , „die wir nicht unterbringen konnten“, so Christine Hellebrand, Leiterin des Amtes für Jugend und Familien. Für diese Kinder solle das Sofortprogramm schnelle Entlastung bringen, „indem über zügig zu errichtende Module Kitas mit insgesamt 200 Plätzen entstehen“. An der Uhland- und Berliner Straße sind es jeweils drei Gruppen für insgesamt 75 Kinder (baugleich). Hierfür investiert die Stadt in Rentfort-Nord 2,74 Millionen Euro und in der Stadtmitte 2,37 Millionen Euro. An der städtischen Kita Vehrenbergstraße in Rosenhügel sollen Module für 50 weiterer Ü3-Plätze errichtet werden, mit geplanten Kosten von 1,99 Millionen Euro.
Nicht nur die Bombensuche hat den Zeitplan ausgebremst
Modul-Kitas könnten deutlich flinker entstehen als Gebäude in Festbauweise, sie benötigten aber auch ihre Zeit, erklärt Erster Beigeordneter und Sozialdezernent Rainer Weichelt. Mit zwei Jahren von Planungsbeginn bis zur Fertigstellung müsse gerechnet werden. Denn es gelte ja auch, die Untergründe vorzubereiten und mit Versorgungsleitungen zu erschließen, sowie Verträge zur Beschaffung der Container zu verhandeln, später noch die Außenflächen mit Spielbereichen zu gestalten. Auch die Suche nach möglichen Bomben-Blindgängern aus dem Zweiten Weltkrieg könne die Pläne ausbremsen.
Modul-Kita muss A52 weichen
Die Modul-Kita an der Uhlandstraße ist nur eine Einrichtung auf Zeit . Denn das dort genutzte Areal neben der B224 ist Bedarfsfläche für den geplanten Ausbau der A52.
Die verwendeten Module hat die Stadt nicht, wie bei der einstigen Flüchtlingsunterkunft, angemietet, sondern gekauft . Sie stehen so beim Abbau und weiterem Bedarf für Kita-Erweiterungen oder auch Klassenraum/OGS an Schulen zur Verfügung.
Dieses gilt auch für die Modul-Kita an der Berliner Straße . Hier soll langfristig eine Festbau-Kita mit mindestens vier Gruppen entstehen.
Letzteres hat zum Beispiel – neben den allgemeinen Verzögerungen durch den Corona-Lockdown – die anvisierten Zeitfenster weiter geöffnet als geplant. Die Kampfmittelfreigabe für die Flächen ist mittlerweile aber, teils unter Auflagen, erfolgt. Die für die Uhlandstraße zunächst für diesen Sommer geplante Öffnung soll so nun im März 2021 erfolgen. Zum Beginn des neuen Kitajahres im August 2021 folgen dann laut Plan die Einrichtungen im Stadtnorden an der Berliner - und im Stadtsüden an der Vehrenberg-/Holthauser Straße.
Randzeiten-Kita in Kombination mit Wohnangebot und Tagespflege für Senioren
Die von der Stadt ebenfalls finanzierte Festbau-Kita an der Christuskirche (2,9 Millionen Euro), die von der Ev. Kirche mit drei Gruppen (Ü3 und U3) geführt werden wird, soll dann ebenfalls in Betrieb gehen. Hier hat sich durch aufwendigere Bodenarbeiten, Blindgängersuche und -beseitigung sowie Lieferproblemen (Fenster) eine Gesamtverzögerung beim angestrebten Eröffnungstermin von einem Jahr ergeben. Im Sommer 2021 bezugsfertig sein soll auch die Randzeiten-Kita des Diakonischen Werkes (in Kooperation mit einem Wohnangebot/Tagespflege für Senioren) für vier Gruppen an der Heringstraße in Brauck.
Eine weitere Festbau-Kita mit vier Gruppen ist im kinderreichen Stadtsüden an der Breukerstraße geplant. Bauherr ist die Gladbecker Wohnungsgesellschaft, Träger wird hier, wie an der Uhlandstraße, die Falken-Familie (Falkennest gGmbH) . Anvisierter Eröffnungstermin: 2022.