Gladbeck. Der Gladbecker MdL Michael Hübner will bei der Bundestagswahl kandidieren und fordert damit Michael Gerdes heraus. Das sagt der Amtsinhaber.
Michael Gerdes reagiert „relativ gelassen“ auf die Ankündigung seines SPD-Parteifreundes Michael Hübner , ebenfalls für die Bundestagswahl im Wahlkreis Bottrop-Recklinghausen III kandidieren zu wollen. Dabei ist es eher ungewöhnlich, dass sich ein Amtsinhaber einer Kampfkandidatur stellen muss. Doch das sei demokratisches Verfahren, so der Amtsinhaber, und dann kämpferisch: „Ich stelle mich dem Wettbewerb und denke gar nicht daran, meine politische Arbeit zu beenden.“ Im Gegenteil, er habe noch viel vor und wolle viel für die Region erreichen.
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Der Stadtverbandsvorstand der Gladbecker SPD hat im Vorfeld einstimmig beschlossen, den ehemaligen Gladbecker Fraktionschef und amtierenden Landtagsabgeordneten Michael Hübner als Kandidaten vorzuschlagen. Zuvor hatte bereit der Unterbezirk Bottrop Michael Gerdes nominiert – ebenfalls einstimmig. Die Entscheidung fällt nun auf der Wahlkreisversammlung, die für den 19. Januar in Bottrop anvisiert ist.
Der ehemalige Prosper-Betriebsrat will um sein Bundestags-Mandat kämpfen
Der ehemalige Prosper-Betriebsrat Gerdes verweist auf seinen Einsatz in der Arbeits- und Sozialpolitik. „Wir arbeiten an einer Rentenreform, die wir auf den Weg bringen wollen und wollen dabei auch die Berufsunfähigkeitsrente neu aufstellen.“ Dazu habe die Situation rund um Corona gezeigt, dass es Regeln und Vorgaben im Homeoffice brauche, damit sich Arbeitgeber dort nicht rausziehen können. Zudem arbeite er von Berlin aus an der Frage, wie man die Region und ehemalige Bergbauflächen neu aufstellen könne. Da gebe es die Arbeitsgemeinschaft der Abgeordneten aus der Emscher-Lippe-Region, in dem er auch vertreten sei. Gerade Themen wie Wasserstoff oder auch innovative, visionäre Verkehrskonzepte könnten hier eine Rolle spielen – etwa im Bereich der Freiheit Emscher.
Die Bottroper SPD-Vorsitzende Sonja Voßbeck spricht sich für Michael Gerdes aus. Die Entscheidung treffe die Wahlkreisversammlung „und da wird Michael Hübner sicherlich erklären müssen, warum er sich ausgerechnet jetzt für dieses Amt bewirbt“. Sie sei optimistisch, dass Amtsinhaber Gerdes, „der gute Arbeit leiste, die Mehrheit der Delegierten überzeugen kann“. Allerdings: Anders als zuvor reichen die Stimmen der Bottroper Delegierten allein nicht mehr aus. Stimmen die Gladbecker und Dorstener geschlossen für Hübner, so hat er zur Nominierung die Stimmenmehrheit.