Gladbeck. Eltern in Gladbeck müssen ihren Nachwuchs jetzt für das kommende Jahr anmelden. Das läuft über den Kita-Navigator. So funktioniert er.

Eltern, deren Kinder ab dem kommenden Jahr eine Kita besuchen sollen, müssen ihren Nachwuchs jetzt anmelden. Seit dem 1. Oktober gibt es in Gladbeck dafür den Kita-Navigator. Er löst die bisher genutzten Anmeldekarten ab. Ab 1. Dezember sollen die Eltern dann informiert werden, ob es mit der Wunsch-Einrichtung geklappt hat.

Der Kita-Navigator hat auch in Zeiten der Corona-Pandemie einen Vorteil. „Eltern können sich online über die Einrichtungen informieren, ohne vor Ort sein zu müssen“, sagt Michael Freudiger, Abteilungsleiter Frühe Bildung und Betreuung der Stadt Gladbeck.

Eltern können bis zu fünf Wunsch-Einrichtungen angeben

Bis Dienstag hatten bereits 1088 Eltern ihre Kinder angemeldet und insgesamt 4100 Einrichtungen ausgewählt. Bis zu fünf können in dem Navigator als Wunsch-Kita gekennzeichnet werden.

Bis zum 30. November müssen sich Eltern spätestens registriert haben. Denn ab dem 1. Dezember gehen die schriftlichen Informationen raus, per Mail oder per Brief. „Wir wollen frühzeitig Sicherheit für Eltern, aber auch für die Kitas haben“, so Freudiger. Fest steht schon jetzt: Nicht jedes Kind wird versorgt werden können. „300 Plätze werden fehlen“, so der Abteilungsleiter. Der Jahrgang, der im kommenden Jahr in die Schule kommt, ist rund 700 bis 780 Jungen und Mädchen stark. „Diese Anzahl an Kita-Plätzen wird somit frei“, sagt Freudiger.

Die Stadtverwaltung hofft, mit dem Kita-Sofortprogramm 200 Plätze zusätzlich auf der Warteliste abbauen zu können. Im kommenden Jahr sollen in neuen Kitas an der Uhlandstraße und an der Berliner Straße 75 Plätze entstehen, an der Holthauser Straße weitere 50. Aber auch dann werden perspektivisch weiterhin viele Plätze fehlen – Grund sind steigende Geburtenzahlen. „Wir kommen mit den Baumaßnahmen nicht so schnell hinterher.“

Die jeweilige Einrichtung entscheidet, welche Kinder sie aufnehmen wird

Michael Freudiger, Abteilungsleiter
Michael Freudiger, Abteilungsleiter "Frühe Bildung und Erziehung" beim städtischen Amt für Jugend und Familie, sagt: „Wir kommen mit den Baumaßnahmen nicht so schnell hinterher.“ Deutlich mehr Kinder werden geboren als Plätze zur Verfügung stehen. © FUNKE Foto Services | Philipp Nesbach

Denn auch wenn es ein neues Anmeldesystem gibt: „Wir werden durch den Kita-Navigator keinen Platz zusätzlich bekommen.“ Einzig das Prozedere mit den Anmeldekarten, mit denen Eltern bisher von Kita zu Kita gehen mussten, entfällt.

Die jeweilige Einrichtung entscheidet darüber, welches Kind sie aufnehmen wird. „Bei einigen Trägern kann das auch von Faktoren wie der Religionszugehörigkeit abhängen. Bei den städtischen Kitas ist das Alter maßgebend. Ältere Kinder werden zuerst versorgt“, erklärt Freudiger.

Die 200 fehlenden Plätze bei den Drei- bis Sechsjährigen mache der Stadtverwaltung die meisten Sorgen. Bei den U3-Kindern ist die Wahrscheinlichkeit noch da, dass sie vor der Einschulung noch einen Platz bekommen.

Drei Jahre gelten als gute Zeitspanne

Fünfjährige, die bis jetzt noch keinen Kindergarten besuchen, werden demnach mit hoher Wahrscheinlichkeit in einer Einrichtung unterkommen. „Es ist schließlich die letzte Chance, dass sie eine Kita besuchen können, bevor sie in die Schule kommen.“ Drei Jahre Kita-Besuch seien die optimale Zeitspanne für die Kleinen, um sich zu entwickeln. „Das gilt gerade auch für Kinder aus Familien aus anderen Herkunftsländern“, sagt Freudiger.

Die Tendenz gehe heute dazu, dass Eltern immer früher eine Betreuung für ihre Kinder wollen. „Viele melden ihren Nachwuchs vorsichtshalber direkt nach der Geburt an.“ Immer wieder kämen Anfragen, ob das Kind schon vor der Geburt angemeldet werden könne. „Das geht natürlich nicht“, so Freudiger.

So funktioniert der neue Kita-Navigator in Gladbeck

Und so funktioniert der Navigator: Eltern müssen sich zunächst anmelden, geben dann Daten wie Namen, Geburtsdatum und Anschrift ein. „Man kann auch weitere Angaben machen, zum Beispiel ob das Kind besondere Betreuungsbedarfe hat. Das ist aber freiwillig“, so Michael Freudiger. Angegeben werden muss auch, wie der Betreuungsumfang aussieht, ob eine Verpflegung nötig ist oder nicht. Auch in welcher Entfernung des Wohnortes Einrichtungen in Frage kommen, können Eltern online eintragen.

Ab Dezember werden die Eltern dann in die jeweilige Kita eingeladen. „Läuft bei der persönlichen Vorsprache alles gut, wird ein Vertrag geschlossen“, erklärt Freudiger. Im Kita-Navigator wird bei dem entsprechenden Jungen oder Mädchen ein Häkchen gesetzt. Er zeigt an, dass das Kind einen Platz bekommen hat. Wer bis zum 15. Januar noch keinen Platz für seinen Nachwuchs hat, wird darüber in einem Schreiben informiert. Dann besteht nur noch die Chance, dass ein Platz doch noch frei wird, weil etwa ein anderes Kind zwei Zusagen bekommen hat und dies bis dahin im System noch nicht berücksichtigt wurde.