Gladbeck. Coronabedingt kamen weniger Besucher in die Ditib Moschee Gladbeck als in den Vorjahren beim Tag der offenen Moschee. Aber es gab gute Gespräche.
Zum Tag der offenen Moschee, der jährlich bundesweit am 3. Oktober stattfindet, lud auch die Ditib Gemeinde an die Wielandstraße ein. Unter Beachtung der coronabedingten Hygienebedingungen konnten Interessierte mit den Gemeindemitgliedern in den Dialog treten und die Moschee besichtigen.
Es fanden Führungen durch die Ditib Moschee statt
Muzaffer Subasi, Vorsitzender des Moscheevereins, zeigte sich zufrieden mit der Resonanz. Es seien allerdings weniger Besucher gekommen als in den Vorjahren. Meist in Kleingruppen bekamen die Moscheebesucher Führungen durch das Gebetshaus und ließen sich etwa die verschiedenen Elemente in der Moschee sowie Gebetspraktiken erklären. Einige Besucher suchten dabei auch die Diskussion, sodass ein konstruktiver Dialog etwa über Fragen der Geschlechtertrennung beim Gebet, oder wie man Sprachbarrieren auch durch den Unterricht in der Moschee abbauen kann, entstand.
Das Motto des Tages, „Glaube in außergewöhnlichen Zeiten“, könne man doppelt deuten, so Gemeindemitglied Saban Baysan. „Zum einen haben wir natürlich die Pandemie, die wie vieles andere auch den Alltag in der Moschee beeinflusst. Zum anderen erleben wir eine Zeit, in der die Gesellschaft immer gespaltener ist und eher übereinander statt miteinander geredet wird. Dem wollen wir mit dem heutigen Tag auch etwas entgegenstellen, in den Dialog treten und sagen: wir und die Moschee gehören zur Stadtgesellschaft“, so Baysan. Vorurteile könne man nur abbauen, wenn man sich persönlich austauscht oder sich selbst ein Bild von den Dingen macht, ist er überzeugt.
Viele Lokalpolitiker besuchten an diesem Samstag die Moschee
Subasi: „Die meisten Besucher kommen einzeln über den Tag verteilt. In diesem Jahr sind viele Lokalpolitiker da, das freut uns natürlich.“ Unter den Besucher waren auch Eileen Sindt mit Mutter Isabell Dannowski. „Mein Sohn David wollte schon lange eine Moschee besichtigen, da haben wir die Gelegenheit heute genutzt. Wir wussten auch nicht, dass man immer herkommen kann und nicht auf einen Tag der offenen Tür warten muss“, so Sindt, der der Besuch gefiel. „Es ist lockerer als erwartet“, fasste Dannowski ihren ersten Eindruck zusammen. Nach der Besichtigung der Moschee konnten die Besucher noch bei einer warmen Mahlzeit zusammensitzen und ins Gespräch mit den Gemeindemitgliedern kommen. Einige Jugend- und Frauengruppen stellten zudem ihre Stickereien, Malereien und Kalligraphiewerke aus und luden Besucher ein, sich selbst in den verschiedenen Kunsttechniken auszuprobieren.
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