Gladbeck. In Gladbeck ist der Inzidenzwert deutlich erhöht: Das Land lehnt aber Maßnahmen ab, weil die Stadt zum Kreis gehört. Ein Kommentar.
Gladbeck war ein Hotspot in der Corona-Krise und ist es wieder. Kaum eine Stadt in NRW hat eine höhere Neuinfektionsrate als Gladbeck. Während sich andernorts Behörden und Experten die Köpfe zerbrechen, die zweite Corona-Welle in den Griff zu bekommen, passiert in Gladbeck nichts - nur weil die Stadt zum Kreis Recklinghausen zählt.
Wäre Gladbeck kreisfrei, hätten längst neue und weitere Schutzmaßnahmen gegriffen. Ein hoher Inzidenzwert einer kreisangehörigen Stadt ist aber nicht weniger gefährlich als der einer kreisfreien Stadt. Es ist schlicht nicht nachvollziehbar, dass sich die Landesbehörden dennoch hinter der Corona-Schutzverordnung verbergen und auf den Regeln für Landkreise beharren. Stadt und Kreis, selbst der Bezirksregierung, bleiben rechtlich die Hände gebunden, die Zügel anzuziehen.
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Der Kreis-Inzidenzwert gibt ein verzerrtes Bild der Lage wieder
Landrat Süberkrüb hat recht: Der Kreis-Inzidenzwert des inhomogenen Kreises Recklinghausen gibt ein verzerrtes Bild der Lage wieder. Die Zusammenlegung der Stadtwerte rechnet auf dem Papier die Gefahr herunter, sie ist aber nicht verschwunden. Stadtscharfe Maßnahmen sind und bleiben dringend erforderlich, egal, ob eine Stadt kreisfrei oder kreiszugehörig ist.
Jetzt ist die Politik gefragt, schnell eine Kurskorrektur vorzunehmen. Ein stures Festhalten an bürokratischen Regeln ist den Bürgern nicht zu erklären.
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