Gladbeck. EU-Abgeordneter Dennis Radtke (CDU) war am Dienstag auf Wahlkampftour in Gladbeck – und warb gleichzeitig für die Europäische Union.

Bis zur Stichwahl sind es nur noch wenige Tage. Europaabgeordneter Dennis Radtke (CDU) kam am Mittwoch nach Gladbeck, um Bürgermeisterkandidat Dietmar Drosdzol und Landratskandidat Bodo Klimpel (beide CDU) im Wahlkampf zu unterstützen. Und um gleichzeitig für die EU zu werben.

In der bald abgeschlossenen Förderperiode 2014 bis 2020 seien insgesamt 5,84 Millionen Euro nach Gladbeck aus Mitteln der EU geflossen. Darunter an die VHS zu Zwecken der Weiterbildung oder an die Envisiontec GmbH zur Förderung eines Projektes mit dem Ziel, neue biodegradierbare Werkstoffe zu entwickeln.

Die EU scheint für viele Bürger weit weg

Dennoch: Die EU scheint für die meisten Bürger oft weit weg. Das betreffe aber auch andere politische Gremien, so Radtke. „Bei meinen Haustürbesuchen habe ich viele Menschen getroffen, die nicht wussten, dass am Sonntag Stichwahl ist“, berichtet der Abgeordnete, der das Ruhrgebiet im Europäischen Parlament vertritt. Ein weiterer Grund für die Distanz sei jedoch auch, dass oft darüber geschimpft werde, was die Politiker in Brüssel wieder für einen Unsinn beschlossen hätten.

Auch interessant

Radtke kritisiert: „Wir haben Gelder in Töpfen, aber sie werden zum Teil nicht abgerufen.“ Er wisse aber auch, dass es in den meisten Rathäusernkeine Stabstellen gebe, in denen die verschiedenen Fördermöglichkeiten der EU ausfindig gemacht werden könnten. Außerdem gebe es eine unglaubliche Bürokratie bei Förderanträgen.

Zudem sei für einige EU-Programme ein Eigenanteil der Kommunen nötig. „Das tut in Gladbeck mitunter weh. Es muss darüber diskutiert werden, dass Kommunen, die das nicht leisten können, daraus entlassen werden“, so Dietmar Drosdzol. Dabei gebe es das eine oder andere Projekt in der Region, wie etwa den New Park in Datteln, der auch für Gladbeck als Arbeitgeber relevant sei, so Bodo Klimpel. „Wir wollen nicht, dass junge Leute hier, etwa an der Westfälischen Fachhochschule Gelsenkirchen, gut ausgebildet werden und dann nach Süddeutschland abwandern, weil sie hier keinen geeigneten Job finden.“