Gladbeck. Der Umweltausschuss Gladbeck will Vorgärten ökologisch aufwerten. Eine Prämie für den Rückbau von Steinwüsten stieß auf Widerstand.
Die SPD Gladbeck wollte den Rückbau von Steingärten finanziell unterstützen, um einen Anreiz für mehr Grün vor den Haustüren zu geben. Doch mit diesem Vorstoß stieß sie bei den Kollegen von CDU und Linken im Umweltausschuss auf Widerstand. Am Ende der Diskussion stand ein einstimmiger Kompromiss: Die Stadtverwaltung hat nun den Auftrag, ein Programm zur ökologischen Aufwertung von Vorgärten zu erstellen.
Einmütigkeit herrschte durchaus im Bestreben, mehr naturnahe Flächen gedeihen zu lassen. Die SPD: „In den vergangenen Jahren hat sich die Vorgartenkultur in Gladbeck verändert. Während die Stadt sich bemüht, Versickerungsflächen für Starkregenereignisse anzulegen und mehr Natur zu erhalten, verwandeln sich immer mehr Vorgärten in Steinwüsten.“ Sei es, dass die Besitzer zugepflasterten Grund für pflegeleichter als Blumen, Sträucher & Co. halten; sei es, dass Grün Parkraum weichen muss.
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Der Ausschussvorsitzende Klaus Omlor (SPD) betonte: „Wir wollen nicht mit Verboten agieren wie beispielsweise in Baden-Württemberg.“ Vielmehr könne doch eine einmalige, in der Höhe gedeckelte Prämie – die Rede war von bis zu 50 Euro pro Quadratmeter – den Rückbau fördern.
Gladbeck: „Steinwüsten“ erhöhen die Hitzeentwicklung in der Innenstadt
Reinhold Fischbach (CDU) hielt dem entgegen, dass „Steinwüste“ definiert werden müsse, zudem hege er rechtliche Bedenken: „Gärten sind Privatbesitz.“ Er beschrieb ein denkbares Szenario: „Nebenan hat jemand einen ökologischen Garten angelegt, der Nachbar eine Steinwüste – und der bekommt noch Geld für den Rückbau?“
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In die gleiche Richtung ging die Argumentation von Olaf Jung (Linke): „Ich kann die finanzielle Förderung auch nicht mittragen. Da gibt’s eine Steinwüste, und dafür bekommt jemand noch Geld!?“
Fischbach sagte mit Nachdruck: „Wir sind sehr für eine Förderung durch ein Programm.“ Allgemeines Nicken in der Runde signalisierte: Das können alle Vertreter im Umweltausschuss unterschreiben. Nun soll die Stadtverwaltung einen Vorschlag entwickeln. Denn auf naturnahe Vorgärten fliegen nicht nur Insekten, Bepflanzung tut auch den Menschen gut. „Steinwüsten“ erhöhen die Hitzeentwicklung in den Städten. Wolfgang Wedekind: „Bei tropischen Temperaturen ist die Versiegelung einer Stadt der falsche Weg.“