Gladbeck. In der Reihe „60 Minuten mit….“ haben Dietmar Drosdzol (CDU) und Simone Steffens (Grüne) miteinander diskutiert. Das sind ihre Argumente.

„Das soll keine Koalitionsaussage sein“, baute Müzeyyen Dreessen, Vorsitzende des CDU- Ortsverbandes Gladbeck Mitte, gleich in ihrer Begrüßung möglichen Spekulationen vor. Denn eingeladen war am Dienstagabend in der Veranstaltungsreihe „60 Minuten mit…“ neben dem eigenen Bürgermeisterkandidaten, Dietmar Drosdzol, auch Simone Steffens, Kandidatin von Bündnis 90/Die Grünen. 45 Interessierte hatten sich im Weinhandel „Entdeckerweine“ eingefunden, womit die in Corona-Zeiten zulässige Besucherzahl ausgeschöpft war.

Die erste Amtshandlung als Bürgermeister...

Zum „Aufwärmen“ mussten die Kandidatin und der Kandidat erst einmal Sätze vervollständigen, wie etwa: „Meine erste Amtshandlung als Bürgermeister wäre…“ Während Dietmar Drosdzol den Kassensturz favorisierte, wollte sich Simone Steffens so schnell wie möglich auf den Weg zur klimaneutralen Kommune machen.

Im Weinloakl Entdeckerweine fand die Diskussionsrunde statt.
Im Weinloakl Entdeckerweine fand die Diskussionsrunde statt. © FUNKE Foto Services | Joachim Kleine-Büning

Dann wurde es ernst. Sechs Themenbereiche wurden angesprochen, zu denen die beiden Kandidaten kurze Statements abgeben sollten. Auf der Agenda standen der Klimaschutz in Gladbeck, natürlich der Ausbau der B224 zur A52, aber auch die Barrierefreiheit in der Stadt sowie der Stand bei der Integration von Zuwanderern, die Seniorenarbeit und die Fortschritte bei der Digitalisierung. Steffens verteidigte als bisher in der Verantwortung stehende Koalitionspartnerin die bisher unternommenen Schritte auf dem Gebiet des Klimaschutzes, räumte allerdings ein, „dass die Konsequenzen noch nicht weitreichend genug“ seien.

Beim Windrad auf der Halde sind CDU und Grüne sich näher gekommen, bei der A 52 nicht

Beim Windrad auf der Mottbruchhalde, sind sich CDU und Bündnis 90/Die Grünen mittlerweile näher gekommen, was beim Ausbau der A52 nicht der Fall ist: „Wir brauchen die Verkehrswende“ plädierte Simone Steffens für eine Stärkung der Schiene. Beim Thema Barrierefreiheit will Dietmar Drosdzol stärker das Gespräch suchen, „anhören, wo die Probleme liegen. Das können uns nur die Betroffenen sagen.“ Bei der Integration der Menschen mit Zuwanderungsgeschichte vermisse er beim Grundsatz „Fördern und Fordern“ bisher das Fordern.

Für die Interessen der älteren Menschen in Gladbeck möchte die CDU einen Seniorenausschuss mit Stimm- und Rederecht ins Leben rufen. Bei der Digitalisierung, die seit den Corona-Schulschließungen eine immer größere Bedeutung erhalten hat, plädiert Simone Steffens für mehr „Chancengleichheit“ auf dem Gebiet der digitalen Grundversorgung, während sich Dietmar Drosdzol die Einrichtung von „Lernplattformen“ vorstellen könnte.

Zwei Minuten Zeit für ein Schlussstatement

Eine lebhafte Diskussion schloss sich an. „Gibt es Schnittstellen zwischen CDU und Bündnis 90/Die Grünen?“ wurde dann doch noch einmal die Koalitionsfrage gestellt. Bis auf die Themen Sicherheit und Integration sah Simone Steffens einige Überschneidungen, „aber es sind die Wähler, die das entscheiden“, so das einhellige Votum. Mit der Stoppuhr gemessen, hatten beide dann zwei Minuten Zeit für ein Schlussstatement. „Jetzt driften wir auseinander“, so Drosdzol, der das Thema Sicherheit ansprach. „Mehr Geld für den Kommunalen Ordnungsdienst (KOD) und die Ausstattung mit Body Cams“ waren ihm ein Anliegen, während Simone Steffens auf „den Einsatz sogenannter Stadtteilhausmeister“ setzte.