Gladbeck/ Kreis Recklinghausen. Rolf Kohn tritt für die Partei Die Linke an, um Landrat des Kreises Recklinghausen zu werden. Er sagt „Armut raubt Lebenszeit und Lebens-Chancen“
Die Klammer in Rolf Kohns politischer Arbeit ist soziale Gerechtigkeit – wie könnte es anders sein bei einem Landratskandidaten der Partei Die Linke. Das Eintreten für soziale Gerechtigkeit ist der Markenkern, in allen Bereichen: Arbeitswelt und Bildung, Verkehr, Umwelt, Behinderten- und Seniorenpolitik, öffentliche Daseinsfürsorge überhaupt. Dabei geht der 64-Jährige die Landratswahl uneitel an. Soll heißen: Es geht ihm nicht um Posten und Prestige – sondern darum, bei der Kommunalwahl den Themen der Partei ein Gesicht zu geben.
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Zur Person: Der gelernte Bürokaufmann arbeitet für die Bundespartei Die Linke in Berlin als Ansprechpartner der Bundesarbeitsgemeinschaften Selbstbestimmte Behindertenpolitik und Kommunalpolitik. Der siebenfache Vater und Recklinghäuser saß von 2009 bis 2014 im Stadtrat, ab da und bis heute im Kreistag. Seit 2007 ist Kreis-Fraktionschef Rolf Kohn Linke-Mitglied, die erbitterten Auseinandersetzungen um die Einführung von Hartz 4 gaben den Ausschlag. Damals wie heute war und ist er überzeugt: „Armut raubt Lebenszeit und Lebens-Chancen.“
Die Coronakrise hat soziale Ungleichheit drastisch gezeigt
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In der Coronavirus-Pandemie habe sich das besonders drastisch gezeigt: „Schulschließungen und Homeschooling haben riesige Ungleichheit zwischen gut situierten, besser gebildeten Haushalten und Familien gezeigt, denen es nicht so gut geht.“ Und weiter: „Wir brauchen im Kreishaus einen komplett anderen Umgang mit dem Bürger. Er muss sich ernstgenommen fühlen. Wir haben im Kreistag zum Beispiel die Prüfung beantragt, wie man mit Nebenstellen mehr Bürgernähe herstellt – es ist sehr wohl eine Kostenfrage, für Behördenangelegenheiten quer durch den Kreis nach Recklinghausen zu fahren.“
Wobei sich da für Kohn gleich weitere Fragen auftun: „Wie bekommen wir den Öffentlichen Personennahverkehr ticketfrei? Der Umgang mit Wasser sei natürlich auch eine Frage sozialer Gerechtigkeit. Wie gehen Großverbraucher und Landwirtschaft damit um? Mir macht es große Sorgen, wenn ich an die Nitratwerte denke. Ich halte das für ein ganz dringendes Problem in der Umweltpolitik und der staatlichen Daseinsfürsorge.“