Gladbeck. Der langjährige Vorsitzende der Landsmannschaft Ost- und Westpreußen trauerte zeitlebens um seine verlorene Heimat. Jetzt ist er gestorben.

Über Jahrzehnte hielt Karl-Heinz Leitzen die Erinnerungen an seine Heimat Succase im Kreis Elbing wach, auch wenn er längst in Gladbeck lebte. Er engagierte sich als Vorsitzender der hiesigen Landsmannschaft Ost- und Westpreußen. Nun starb Karl-Heinz Leitzen im Alter von 97 Jahren.

Eines seiner Ziele, die er mit den anderen Vereinsmitgliedern verfolgte, war: Das verlorene Zuhause auch aus der Ferne nicht verschütt gehen zu lassen. Der Vorsitzende wollte zeitlebens „ein bisschen Heimatgefühl“ bewahren.

Gladbeck: Karl-Heinz Leitzen machte auf die Probleme Heimatvertriebener aufmerksam

Geboren wurde er am 25. Juni 1923 in Königsberg. Der dreijährige Karl-Heinz zog um zu seinem Großvater. Bei dem Tierarzt wuchs der Junge in besagtem Succase auf. Den Nationalsozialismus erlebte Leitzen als Soldat, er kämpfte in Russland, aber auch in Frankreich.

Als es ihn Jahre später, nämlich 1948, nach Gladbeck verschlug, nahm er sich vor: Ich möchte das Interesse der nachfolgenden Generationen für die Geschichte Deutschlands und Verständnis für die Probleme der Heimatvertriebenen wecken. Dafür machte er sich in seiner „Stiefstadt“ Gladbeck stark.

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Bei einem Heimatabend in Wittringen erzählte er beispielsweise vor zwei Jahren in einer Podiumsrunde im Museum anschaulich aus seinem Leben und von seiner Heimat in Westpreußen, für die Leitzens Herz stets schlug. Er wurde nie müde, darüber zu sprechen. Seine Berichte werden vielen Menschen in Gladbeck in Erinnerung bleiben.