Gladbeck. Deutsch und Geschichte sind die Fächer von Matthias Schwark, dem neuen Chef am Ratsgymnasium. Was ihm als Lehrer wichtig ist, das verrät er hier.

Dass diese Sätze das Potenzial haben, in jedem Werbefilm für seinen Berufsstand aufzutauchen, das weiß Matthias Schwark. Sie dennoch auszusprechen, ist ihm aber enorm wichtig: „Lehrer ist mein absoluter Berufswunsch, schon immer gewesen. Die Arbeit an der Schule und mit den Schülern ist gewinnbringend und positiv.“ Seit dem 10. August ist das Ratsgymnasium seine Wirkungsstätte – Matthias Schwark ist der neue Direktor.

Transparente Entscheidungsprozesse sind dem neuen Chef am Ratsgymnasium wichtig

In den Job gestartet ist der 50-Jährige mit der großen Konferenz vor dem Schulstart. Corona war natürlich das Thema, viele Details mussten besprochen werden. „Das hat gleich extrem teamfördernd gewirkt“, sagt Schwark. Das Kollegium habe ihn offen aufgenommen. Seine Führungsqualitäten hat der 50-Jährige bereits in seiner früheren Schule, dem Immanuel-Kant-Gymnasium in Münster, unter Beweis gestellt. Dort war er stellvertretender Schulleiter, hatte aber die letzten Monate als Chef einspringen müssen.

Für das Foto auf dem Gehweg vor dem Schulgebäude darf der Mund-Nasenschutz auch einmal kurz fallen: Matthias Schwark ist der neue Leiter vom Ratsgymnasium.
Für das Foto auf dem Gehweg vor dem Schulgebäude darf der Mund-Nasenschutz auch einmal kurz fallen: Matthias Schwark ist der neue Leiter vom Ratsgymnasium. © FUNKE Foto Services | Oliver Mengedoht

Als klassischer Schuldirektor, der mehr oder weniger allein schaltet und waltet, sieht sich Matthias Schwark wohl aber auch gar nicht. Teamwork und transparente Entscheidungsprozesse sind ihm vielmehr wichtig. Das gilt fürs Kollegium genauso wie für die Arbeit mit den Schülern. „Unsere Schüler sind ja auch in der Schulkonferenz vertreten. Und dort sollen sie niemals mit Themen konfrontiert werden, die ihnen nicht schon vorher ausführlich nahe gebracht wurden.“ Sein Grundprinzip sei, dass „alle gemeinsam sich auf den Weg machen“ sollen.

Wichtig auch: die Kooperation mit den anderen Gymnasien und der Gesamtschule

Ein weiteres wichtiges Aufgabenfeld ist für Schwark die Kooperation mit den anderen beiden Gymnasien in Gladbeck und auch mit der Gesamtschule. Es gehe darum, für die Stadt ein attraktives und facettenreiches Bildungsangebot zu schaffen. „Das funktionier besser im Team.“

Das Ratsgymnasium, das er natürlich schon vor seiner Bewerbung im Blick hatte, ist für Matthias Schwark eine Institution mit einer großen „Wertschätzung für die eigene Geschichte, gleichzeitig aber auch einem sehr offenen Blick nach vorne“. Schon jetzt stehe das Gymnasium für hervorragende pädagogische und digitale Konzepte. Die gute Arbeit der Theater AG ist ihm direkt aufgefallen, ebenso die des jungen Videoteams am Ratsgymnasium, das den eigenen Youtubekanal mit spannenden Storys über den Schulalltag am Rats befüllt – und sich Freitag auch schon direkt zum Videointerview beim neuen Direktor angemeldet hat.

Die Homepage der Schule soll im Herbst einen Relaunch erfahren

Deutsch und Geschichte sind die Fächer von Schwark, dazu kommt sein langjähriges Engagement im Bereich der Medienbildung.

Lesen und Wandern sind seine Hobbys

Geboren und aufgewachsen ist Matthias Schwark in Niedersachsen, studiert hat er in Braunschweig. Vor über 20 Jahren ist er mit seiner Frau ins Ruhrgebiet gezogen. Seitdem lebt die Familie in Gelsenkirchen-Buer. Seine Referendariatszeit absolvierte er in Recklinghausen. Im Anschluss unterrichtete er einige Monate am Heisenberg-Gymnasium. Bottrop und Münster waren weitere berufliche Stationen.

Matthias Schwark hat zwei Töchter – 15 und 17 Jahre alt. Zur Familie gehört auch noch eine sechsjährige Hündin, ein Mix aus Berner Sennenhund und Labrador.

In seiner Freizeit geht der neue Ratschef gerne wandern, außerdem gehören Lesen, Sport und klassische Musik zu seinen Hobbys. Auch Kinoabende mag Matthias Schwark sehr. In den Urlaub fährt die Familie gern mit ihrem Wohnwagen. Coronabedingt war in diesem Sommer die Eifel das Ziel.

Die Idee, soziale Netzwerke künftig noch mehr in die Schularbeit einfließen zu lassen, liegt ihm deshalb nicht fern. Dabei aber nie den Datenschutz und die Sicherheit der Schüler im Netz aus den Augen zu verlieren, ist ihm enorm wichtig. Und auch die Eltern sollen in alle Entscheidungsprozesse miteinbezogen werden. Fest steht aber schon mal: Die Homepage vom Rats erfährt im Herbst einen Relaunch.

Aus der Corona-Pandemie hat der neue Leiter des Ratsgymnasiums schon jetzt wichtige Erkenntnisse gezogen, und die betreffen nicht nur die Tatsache, wie dringend notwendig der Fortschritt bei der Digitalisierung für alle Bildungseinrichtungen ist. „Die im Lockdown entstandenen Wissenslücken können wir schließen. Vor allem aber hat die Schulschließung gezeigt, welche immens wichtige Rolle der Schule mittlerweile im sozialen Gefüge der Gesellschaft zukommt.“ Das habe wohl so ziemlich jede Familie zu spüren bekommen. Und auch die Schüler seien entsprechend froh, „wieder hier zu sein“.