Gladbeck. Heinrich Vollmer, Chef des Zentralen Betriebshofs Gladbeck, ist erleichtert: „Es läuft effizient weiter.“ Bisher gab’s keinen Coronafall im Team.

Der Zentrale Betriebshof Gladbeck (ZBG) zieht eine zufriedene (Zwischen-)Bilanz nach fünf Monaten Arbeiten unter Corona-Bedingungen. „Der Laden lief und läuft bislang sehr, sehr gut weiter“, sagte ZBG-Chef Heinrich Vollmer im Gespräch mit der WAZ. Obwohl sich die Organisations- und Arbeitsabläufe teils drastisch verändert hätten, sei die Effizienz des ZBG „mindestens genauso gut“. Anfangs habe man extreme Befürchtungen gehabt - „man denke nur, wenn die Müllabfuhr wegen Corona ausgefallen wäre.“

Zur Erleichterung aller habe es bislang keinen einzigen Corona-Fall im 200-köpfigen ZBG-Team gegeben. „Und nur vier Mitarbeiter mussten in eine kurzzeitige häusliche Quarantäne.“ Vollmer lobt die gesamte Mitarbeiterschaft des Betriebshofes: „Alle waren extrem hoch motiviert und haben trotz der veränderten Arbeitsbedingungen voll mitgezogen, viele haben sogar Ideen für eine bessere Abwicklung des Arbeitsalltages entwickelt.“

Das Arbeiten im Homeoffice wird auch künftig beim ZGB möglich sein

Mit Mund-/Nasenschutz und mit Abstand kann der Wertstoffhof beim ZBG an der Wilhelmstraße wieder genutzt werden.
Mit Mund-/Nasenschutz und mit Abstand kann der Wertstoffhof beim ZBG an der Wilhelmstraße wieder genutzt werden. © FUNKE Foto Services | Lutz von Staegmann

Radikal, so der ZBG-Chef, habe man im März die EDV umgestellt, um vielen in der Verwaltung das Arbeiten im Homeoffice zu ermöglichen. „Wir hatten keine Doppelbelegungen in den Büros, einer war immer abwechselnd im Homeoffice.“ Auch aktuell werde noch Zuhause gearbeitet. Vollmer: „Das ist etwas, was man für die Zukunft mitnehmen kann. Es spricht nichts dagegen, auch nach Corona freiwillig im Homeoffice zu arbeiten.“

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Bei der Einschränkung des Publikumsverkehrs habe es keine Bürgerbeschwerden gegeben. Vieles sei über Telefon gelaufen. Heute gebe es Zugang per Termin, im Haus des ZBG herrsche Maskenpflicht und Abstandswahrung. Und die Arbeitsplätze seien mit Plexiglasschutz ausgestattet.

Das Splitten des Müllwerker-Teams in zwei Gruppen hat sich bewährt

Das Betriebsgelände des Zentralen Betriebshofes Gladbeck an der Wilhelmstraße.
Das Betriebsgelände des Zentralen Betriebshofes Gladbeck an der Wilhelmstraße. © FUNKE Foto Services | Lutz von Staegmann

Voll bewährt habe sich das Splitten der Müllwerker in zwei Teams, die zu unterschiedlichen Zeiten starten. „Damit wollen wir die Abfallbeseitigung sicherstellen, falls sich jemand infiziert und der Rest des Teams in Quarantäne muss.“ Ein Team wäre dann auf alle Fälle weiter einsatzbereit. Der frühe Beginn um 6 Uhr sei coronabedingt immer noch aktuell. „Die Abstimmungs- und Einsatzbesprechungen sind so etwas schwieriger, aber das Infektionsrisiko wird gesenkt“, so Vollmer. Auf Dauer wolle man aber wieder auf einen gemeinsamen Arbeitsstart um 7 Uhr zurück.

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Auf dem Wertstoffhof habe man nach der Komplettschließung schrittweise wieder die normale Öffnung eingeführt. „Wir wollten vermeiden, dass uns die Leute überrannten.“ Jetzt habe sich alles wieder eingespielt. Vollmer bittet aber um Verständnis, dass die ZBG-Leute aus Abstands- und Infektionsschutzgründen derzeit nicht so hilfsbereit seien. Absolut im Schichtdienst arbeiten zwei Teams völlig getrennt voneinander in der ZBG-Werkstatt. „Bei 200 Autos können wir uns da keinen Stillstand erlauben.“

Vogelinsel bleibt geschlossen

Als systemrelevant galt und gilt in Corona-Zeiten neben der Müllentsorgung auch das Bestattungswesen, das zum ZBG gehört. „Das wäre der letzte Bereich, der eingeschränkt werden könnte“, so ZBG-Chef Vollmer, der um Verständnis bittet, dass aber die Nutzung der Trauerhallen noch eingeschränkt ist.

Geschlossen bleibt coronabedingt weiterhin die Vogelinsel auf Wittringen. Vollmer: „Da ist absolut keine Abstandswahrung möglich.“